In Lettland werden sowjetische Denkmäler abgerissen
Riga – In Lettland sind seit dem Sommer mehr als 120 sowjetische Denkmäler demontiert worden. Nach Angaben der Kommunalverwaltungen des baltischen EU- und NATO-Landes sind alle 69 Objekte entfernt worden, deren Abbau von der Regierung in Riga bis zum 15. November vorgegeben war. Zusätzlich seien 55 weitere Objekte »auf eigene Initiative der Kommunen« abgerissen oder in Museen gebracht worden, sagte eine Sprecherin des Kulturministeriums am Montag.
Mit der fadenscheinigen Begründung des Krieges in der Ukraine müssen in Lettland »alle Objekte, die totalitäre Regime verherrlichen«, bis zum 15. November demontiert werden. Einen entsprechenden Beschluß hatte das Parlament gefaßt.
Eine daraufhin im Juli aufgestellte Liste der Regierung umfaßte insgesamt 69 Denkmäler, Gedenktafeln und andere Monumente, die vor allem die Befreiung Lettlands von den faschistischen deutschen Okkupanten durch die Rote Armee der Sowjetunion würdigten.
Die Regelung zielte speziell auch auf den Abriß des sowjetischen Siegesdenkmals in der Hauptstadt Riga, das Ende August dem Erdboden gleichgemacht wurde. Zur Demontage der Monumente hatte das lettische Parlament einseitig mehrere Änderungen an einem 1994 abgeschlossenen zwischenstaatlichen Abkommen mit Rußland beschlossen.