Vom 15. September bis zum 13. Februar 2026 im Mierscher Theater
Ausstellung: »Robert Louis Stevenson in 16 Episoden«
Robert Louis (Lewis) Stevenson wurde am 13. November 1850 als einziger Sohn von Margaret Isabella Stevenson und Thomas Stevenson in Edinburgh, Schottland geboren.
Louis war ein zarter Junge und sein Leben lang durch Krankheiten gebeutelt. Da er die schwachen Lungen seiner Mutter geerbt hatte, war er von Geburt an gebrechlich. Bevor er zwei Jahre alt war, kam eine Krankenpflegerin in den Haushalt. Allerdings verbrachte Louis nicht seine gesamte Kindheit im Krankenzimmer. Im Sommer lebte er auf dem Land in Colinton Manse, wo er mit seinen vielen Cousins im Freien spielte.
Da seine Eltern wohlhabend waren, konnten sie Louis Privatunterricht finanzieren. Seine Eltern wollten ihn so erziehen, wie sie sich ihn vorstellten. Louis sollte Ingenieurswissenschaft studieren und in der Leuchtturmbauer-Dynastie der Stevensons arbeiten.
Er schrieb sich zwar an der Universität Edinburgh ein und begann Technik zu studieren, wechselte jedoch aufgrund mangelnden Interesses und seines labilen Gesundheitszustands 1871 zur Rechtswissenschaft über. Er schloss das Studium ab, dennoch lehnte er die an ihn herangetragenen Fälle ab. Mit der Schriftstellerei verdiente er kaum etwas, so dass er vom Geld seiner Eltern abhängig blieb.
Der hochgewachsene schmalschultrige Louis gab sich als unkonventionell, trug blaue Samtjacken, schulterlanges Haar und einen Schnurrbart und erregte mit seinem Auftreten in Edinburgh Aufsehen. Seine Diskutierfreudigkeit, die Hinwendung zum Atheismus und die Auflehnung gegen die ungerechten sozialen Verhältnisse stießen vielfach auf Ablehnung und entfremdeten ihn mehr und mehr dem konservativen Elternhaus.
Heute ist Stevenson vor allem als Autor der Klassiker »Die Schatzinsel« (1882) und »Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde« (1886) bekannt. In beiden Erzählungen widmet sich Stevenson dem Phänomen der Persönlichkeitsspaltung.
»Dr. Jekyll und Mr. Hyde« schildert einerseits die Gefahren, die aus einer völligen Abwendung von jeglicher Moral resultieren, andererseits auch die Folgen zu strenger Moralvorstellungen und der Verdrängung von Trieben. Die Geschichte ist heute durch zahlreiche Adaptionen bekannt und bleibt ein spannendes und meisterhaft erzähltes Stück Weltliteratur, das auch über 100 Jahre nach seinem Erscheinen fesselnde Einblicke in die Untiefen der menschlichen Natur erlaubt.
Mit Long John Silver, dem Piraten aus »Die Schatzinsel«, Dr. Jekyll und anderen setzte Stevenson Maßstäbe für komplexe Charakterisierungen, die von späteren Schriftstellern übernommen wurden. Seine Methode, mehrdeutige, rätselhafte Persönlichkeiten darzustellen, war einer der größten literarischen Beiträge Stevensons. Einige seiner Romane haben als Vorlagen für zahlreiche Verfilmungen gedient.
Obwohl er an Tuberkulose erkrankt war und nur 44 Jahre alt wurde, hinterließ er ein umfangreiches Werk von Reiseerzählungen, Abenteuerliteratur und historischen Romanen, aber auch Lyrik und Essays.
Robert Louis Stevenson starb am 3. Dezember 1894 auf der Insel Upolu, Samoa im Südpazifik.
Die reichlich bebilderte Ausstellung in Mersch bietet einen Rundgang durch 16 Stationen, die das Leben, die Reisen und die Werke von Stevenson beleuchten. Organisation: Prof. Dr. Heinz Günnewig, Literatur-Professor, Universität Luxemburg und Tom Diederich. Sprache: Deutsch.
Die Präsentation ist bis Freitag, dem 13. Februar im Mierscher Theater, 53, Rue Grande Duchesse Charlotte zu besichtigen. In diesem Rahmen findet am 10. Februar ein Vortrag in der Stamminee-Bar des Mierscher Theaters statt. In beiden Fällen ist der Eintritt frei.