»Seit 5.45 Uhr wird zurückgeschossen!«
So gut wie jeder Angriffskrieg beginnt mit einer Lüge. Dabei geht es stets darum, den Angreifer in den Augen der Öffentlichkeit als Angegriffenen darzustellen. Oft kommt die Wahrheit erst nach Jahren an den Tag, In der heutigen Zeit mit ihren technischen Möglichkeiten läßt sich eine Lüge eher erkennen – vorausgesetzt, man öffnet Augen und Ohren dafür.
»Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen!« – mit diesen Worten eröffnete Adolf Hitler am 1. September 1939 formal den Zweiten Weltkrieg. Zuvor hatte der großdeutsche Rundfunk verbreitet, polnische Soldaten hätten den deutschen Rundfunksender Gleiwitz überfallen und zudem sei von polnischer Seite deutsches Territorium beschossen worden. Tatsächlich war der Überfall auf den Sender von der SS fingiert worden, und schon eine Stunde vor »5.45 Uhr« hatten deutsche Kriegsschiffe in der Ostsee das Feuer in Richtung Polen eröffnet.
Der japanische Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 war zwar nicht fingiert, jedoch wurde er von bestimmten Kräften in Washington relativ geschickt genutzt, um das Volk der USA »kriegsbereit« zu stimmen. Tatsächlich war man vor dem Angriff informiert und hatte sogar einige Kriegsschiffe und Personal aus Hawaii abgezogen, jedoch lediglich »vergessen«, die Menschen in Pearl Harbor vor dem Angriff zu warnen.
Auch der schmutzige Krieg der USA in Vietnam begann mit einer Lüge, indem verbreitet wurde, vietnamesische Kriegsschiffe hätten im Golf von Tonking friedliche Patrouillenboote der USA beschossen. Willkommener Anlaß für Präsident Lyndon B. Johnson, den Befehl zu massiven Bombenangriffen der USA zu erteilen.
Auch die etwas jüngeren Leser erinnern sich an den Überfall der USA auf den Irak. Unmittelbar davor hatte der damalige Außenminister der USA, Colin Powell im Sicherheitsrat der UNO in einer live übertragenen Show »Beweise« für die Existenz irakischer Massenvernichtungswaffen vorgelegt. Kurz darauf assistierte ihm der damalige britische Premierminister Tony Blair von London aus, indem er behauptete, mit diesen Waffen könne der Irak innerhalb kürzester Zeit Städte in Europa angreifen. Wohl niemand unter unseren Lesern kann sich an eine Meldung erinnern, daß diese gefährlichen Waffen jemals gefunden wurden.
Der 7. Oktober 2023 ist ein weiteres Beispiel, das tagtäglich als Rechtfertigung für Israels Vernichtungskrieg gegen das Volk von Palästina herhalten muß. Dieser Krieg begann nicht an jenem 7. Oktober, und jener Angriff kam auch für die Armee und die Geheimdienste Israels nicht »überraschend«. Der 7. Oktober 2023 ist ein Ergebnis des permanenten Krieges, den Israel gegen Palästina und faktisch alle Nachbarn seit 1948 führt.
Und nun also wird auch gegen den Iran »zurückgeschossen«. Es gibt keinerlei Belege für die Behauptung des Atomwaffenstaates Israel, der Iran stehe kurz davor, eine Atombombe zu produzieren – die IAEA und selbst die Geheimdienste der USA wissen das. Dennoch wird diese Lüge rund um die Uhr in alle Welt hinaustrompetet, begleitet von Beteuerungen, Israel habe ein »Recht auf Selbstverteidigung«. Dadurch wird die Lüge auch nicht glaubhafter.
Niemand sollte ein Recht auf den Besitz von Atomwaffen haben – nicht der Iran und auch nicht der Staat Israel. Die Lösung des Problems kann jedoch nicht in einem Krieg bestehen, sondern in erster Linie durch das Verbot ALLER Atomwaffen!