Kaleidoskop18. August 2023

Vor 23 Jahren in Madagaskar entdeckter Gecko ist neue Art

von dpa/ZLV

Bei einem vor mehr als zwei Jahrzehnten auf Madagaskar entdeckten bizarren Blattschwanzgecko handelt es sich um eine bislang unbekannte Art. Das berichtet ein Forscherteam um Frank Glaw von der Zoologischen Staatssammlung München nach langjähriger Arbeit im Fachblatt »Salamandra«.

»Als wir die Tiere im Jahr 2000 erstmals entdeckten, haben wir bereits vermutet, daß es sich um eine noch unbekannte Art handelt«, wird Glaw in einer Mitteilung zitiert. »Aber ihre wissenschaftliche Beschreibung gestaltete sich schwierig. Es hat viele Jahre gedauert, bis wir genug Informationen gesammelt hatten, um sie sicher als neue Art zu identifizieren.«

Eine Herausforderung bestand den Angaben zufolge darin, daß der neue Gecko namens Uroplatus garamaso einer anderen Art, Uroplatus henkeli, sehr ähnlich sei. »Das ist oft der Fall bei den Reptilien Madagaskars«, sagte Koautor Jörn Köhler vom Hessischen Landesmuseum Darmstadt. »Es gibt viele sogenannte kryptische Arten.

Wichtige Unterschiede: Bei der vorher bekannten Art ist die Zungenspitze schwärzlich, bei der neuen dagegen rosafarben. Zudem sei die neue Art mit rund 20 Zentimetern Länge kleiner und habe einen schmaleren Schwanz. Die Forscher sammelten umfassende Informationen zur Genetik und zur Verbreitung der Tiere und unternahmen dazu auch mehrere Expeditionen in den Norden Madagaskars.

Blattschwanzgeckos sind Glaw zufolge Meister der Tarnung und sehen meist sehr eigentümlich aus. Tagsüber ruhten sie mit ausgebreiteten Hautlappen und mit dem Kopf nach unten auf Baumstämmen und fügen sich so nahtlos in ihre Umgebung ein, so daß sie kaum zu entdecken sind. Nachts erwachen sie und durchstreifen das Geäst auf der Suche nach Beute.