Zum Lernen ist es nie zu spät
Im Kontext des Internationalen Tages der Alphabetisierung vom 8. September, hatte die dem Bildungsministerium unterstellte Dienstelle für Erwachsenenbildung (SFA), zu einer thematisierten Matinee eingeladen. Diese richtete sich insbesondere an im sozialen Bereich (Sozialamt, Sozialarbeiter, Streetwork, usw.) tätige Personen. Leider sind nur wenige diesem Appell gefolgt und ein Grund dürfte sein, dass die meisten Aktiven in diesem Bereich nur des Französischen mächtig sind.
Nach der Begrüßung und einigen einleitenden Worten seitens des SFA-Direktors Christian Buchler, ergiff Bildungsminister Claude Meisch (DP) das Wort. Laut diesem gibt es in Luxemburg rund 26.000 Erwachsene, denen es schwer fällt, sich im Alltag zurecht zu finden. Die Dunkelziffer dürfte wohl höher liegen, was allerdings auch an den Betroffenen selbst liegen kann. Es ist denn auch verständlich, dass es einem schwer fällt, um Hilfe zu ersuchen, wenn die Scham und die Angst vor dem Fingerzeig überwiegen.
Genau dies aber muss überwunden werden, und der Minister fordert nun vorrangig von den im sozialen Bereich tätigen Menschen, die betroffenen Personen aktiv anzusprechen und auf die bestehenden Hilfen hinzuweisen. Klingt nach einer Herausforderung, allerdings nicht nur für die Sozialarbeiter, auch für die mit der Bildung beauftragten Unterrichtenden. Zur Sicherheit wird sich hier nicht auf den Eifer der Sozialarbeiter gestützt, sondern auch eine breit angelegte Informationskampagne auf den Weg gebracht.
Sehr informativ war auch der Vortrag von Elisabeth Vanderheiden, ihres Zeichen Bundesvorsitzende der Katholischen Erwachsenenbildung. Sie konnte dank ihrer Erfahrung überzeugend darstellen, warum und weshalb es gut und richtig sei, Geld für diese Bildungsprojekte aufzubringen. Es geht ja mittlerweile auch nicht mehr nur um nur Lesen, Schreiben oder Grundrechnen. Auch die fortschreitende Digitalisierung der Gesellschaft stellt für viele Erwachsene eine Herausforderung dar, die auch im Kontext der Erwachsenenbildung behandelt wird.