Kaleidoskop14. Mai 2022

Behörden verbieten Menschen auf griechischer Insel

von dpa/ZLV

Die kretische Regionalverwaltung hat ein Betretungsverbot für die eigentlich unbewohnte griechische Insel Chrissi (»Die Goldene«) verhängt. Das kleine Eiland südlich von Kreta ist für seine traumhaften Strände und seine einzigartige Natur bekannt. In den vergangenen Jahren hatten sich deshalb während der Sommermonate Menschen auf der Insel niedergelassen. Hinzu kamen geschätzte 200.000 Tagesbesucher pro Jahr. Nun sei die Natur auf der Insel zerstört, hieß es in einer Mitteilung der Behörden am Freitag.

Vor allem die sogenannten Chrissi-Zedern, eine Baumart, die sogar an Sandstränden wurzeln kann, sind stark betroffen. Ein Großteil der oft mehr als hundert Jahre alten Bäume sei kurz vor dem Eingehen, sagte eine Verwaltungsmitarbeiterin. Die Bäume seien entwurzelt und vertrocknet – das Besuchsverbot sei nötig, um der Natur Zeit zur Erholung zu geben.

Ursache ist der Mensch: Die Sommerbewohner, die in Zelten und selbstgebauten Hütten leben und sogar Tavernen errichtet haben, zapfen das Grundwasser an, das später den Pflanzen fehlt. Sie verursachen Müll und haben sogar Fahrzeuge auf die Insel gebracht. Zudem wanderten sie ins Innere der Insel und zerstörten dabei die Jungpflanzen, die für neue Vegetation sorgen könnten. Manch einer brachte offenbar sogar Ziegen mit – die Tiere fressen alles an kleinen Pflanzen, was sie finden können.

Nun soll verhindert werden, daß sich in diesem Sommer wieder Menschen auf Chrissi niederlassen. Erlaubt sei den Besuchern nur noch, mit dem Boot an das Eiland heranzufahren und ans Ufer zu schwimmen – anlanden dürfen sich nicht mehr.