Am 10. Dezember im Cape in Ettelbrück
»Homo Faber«
Auf einer Schiffsreise nach Europa verliebt sich der wissenschaftsgläubige Walter Faber in die junge Elisabeth, die er Sabeth nennt. Faber bietet Sabeth an, sie auf ihrer Autostopp-Reise nach Athen zu begleiten, wo ihre Mutter lebt.
Bereits in Avignon kommt es zur ersten Sexnacht. Obwohl Faber bald erfährt, dass Sabeth die Tochter seiner Jugendliebe Hannah ist, verdrängt er die Möglichkeit, dass Sabeth seine Tochter sein könnte.
In Akrokorinth kommt es zur Katastrophe: Von einer Schlange gebissen stürzt Sabeth mit dem Kopf auf einen Stein. Doch im Athener Krankenhaus versäumt Faber in seiner emotionalen Überforderung, den Ärzten von Sabeths Sturz zu berichten. Die tragische Konsequenz: Der begangene Inzest fordert sein moralisches Opfer: Sabeth stirbt.
Walter Faber erkennt erst zum Schluss seine Verfehlungen und Versäumnisse. Sein Leben wird überschattet von Trauer um den Tod seiner Tochter und einer wachsenden Ahnung des eigenen Todes.
Sein verdrängtes Magenleiden macht sich immer häufiger bemerkbar und legt die Diagnose Magenkrebs nahe.
In Athen unterzieht sich Faber einer Operation. Mit dem Morgen dieses Tages bricht sein Bericht ab.
Neben autobiografischen Elementen verarbeitete Max Frisch in »Homo Faber« so zentrale Themen wie den Konflikt zwischen persönlicher Identität und sozialer Rolle, die Bestimmung des Daseins durch Zufall oder Schicksal, den Gegensatz von Technik zu Natur und Mythos, die misslungene Beziehung zwischen den Geschlechtern und das verfehlte Leben. Sein Roman zählt zu den bedeutendsten und meist gelesenen Romanen des 20. Jahrhunderts.
Das Landestheater Detmold ist ein Mehrspartentheater mit einer bis ins 19. Jahrhundert rückblickenden Geschichte. Es gilt mit seinen Gastspielen in mehr als hundert Orten in Deutschland und der Nachbarregion als die größte Reisebühne Europas.
»Homo Faber« ist Teil des Repertoires des Theaters und wird am Dienstag, dem 10. Dezember um 19.30 Uhr im Cape, Place Marie Adélaïde, Ettelbrück, gezeigt. Die Regie führt Alexander Vaassen, der auch für das Bühnenbild verantwortlich ist.
Dramaturgie: Katrin Aissen. Faber: Patrick Hellenbrand. Elisabeth: Stella Hanheide. Hanna, Ivy, Jemand: Alexanadra Riemann. Kostüme: Wynonna Nixel. Maske: Katharina Drauschke.
Dienstag, 10. Dezember, 19.30 Uhr. Dauer: 120 Minuten, Pause inbegriffen. In deutscher Sprache.
Mittwoch, 11. Dezember, 9.30 Uhr wird eine Schulvorstellung angeboten.
Preis: 26 Euro, ermäßigt 13 Euro. Cape, 1, Place Marie Adélaïde, Ettelbrück.