Luxemburg14. Oktober 2025

Von reaktionären antifeministischen Ausfällen und heftigen Reaktionen

von Ali Ruckert

Der DP-Abgeordnete Gérard Schockmel, der mit seinen reaktionären Ansichten zum Feminismus heftige Reaktionen ausgelöst hat, dürfte sich nun in seinem völlig verkehrten Weltbild bestätigt führen.

Im »Luxemburger Wort« hatte er am Samstag, dem 11. Oktober in einem Gastbeitrag geschrieben: »Ein Feminismus, der mit tiefem Hass und Intoleranz reagiert, wenn seine Forderungen in Frage gestellt werden. Ein Feminismus, für den das Recht auf Leben des menschlichen Embryos ein rotes Tuch darstellt. Ein Feminismus, welche die systematische Diskriminierung des Mannes zum Ziel hat und diese als „positive Diskriminierung“ bezeichnet.«

Ob der Mann, der reaktionäre Ideen vertritt wie sie für religiös-fundamentalistische Strömungen innerhalb des Katholizismus üblich sind, eine Zukunft in der »liberalen« DP hat, wird sich demnächst zeigen.

Zu jenen, die auf die reaktionären Ansichten des DP-Abgeordneten reagierten, gehört die Plattform JIF »Journée Internationale de la lutte pour les droits des Femmes«. In ihrer Stellungnahme hieß es, ins Deutsche übersetzt: »Der Feminismus ist keine Ideologie gegen Männer, sondern eine wichtige Bewegung für Gleichberechtigung, Freiheit und Würde aller Menschen. Er hat Fortschritte ermöglicht, von denen die gesamte Gesellschaft profitiert. Die Bedeutung des Feminismus lässt sich gerade an der Heftigkeit seiner Kritiker messen. Die Geschichte zeigt uns, dass der oft kaum verhüllte Hass auf Frauen umso stärker zum Ausdruck kommt, wenn neue Rechte errungen werden und sich feministische Kräfte zusammenschließen. Das sehen wir heute bei diesem Text. Den Feminismus oder das Recht auf Abtreibung in Frage zu stellen, bedeutet, die grundlegendste Freiheit anzugreifen: die Freiheit, über sein Leben selbst zu entscheiden. Den Feminismus als „gnadenlose Ideologie” zu bezeichnen, sagt nichts über den Feminismus aus, sondern viel über die Angst derer, die es nicht ertragen können, andere Stimmen als ihre eigene zu hören.«

Zur Rolle des »Luxemburger Wort« bei der Verbreitung solch reaktionärer Ideen hieß es seitens der JIF wie folgt: »Was das „Luxemburger Wort“ betrifft, so kann es sich seiner sozialen Verantwortung nicht durch einen einfachen Hinweis entledigen, dass „die geäußerten Meinungen nicht die Redaktion verpflichten”. Eine Zeitung, die sich als eine der Säulen der nationalen Presse versteht, kann nicht ohne Rücksicht auf die Folgen eine Plattform für unbegründete, verächtliche und desinformierende Äußerungen bieten. Im Namen einer sogenannten Meinungsfreiheit, auf die sich oft auch die gefährlichsten Persönlichkeiten unserer Zeit berufen, trägt das Wort einmal mehr dazu bei, Äußerungen zu banalisieren, die den sozialen Zusammenhalt schwächen.« Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.