Luxemburg03. März 2021

Fonds in Luxemburg verwalten Rekordvermögen

Ende Januar waren am hiesigen Finanzplatz 5.050,152 Milliarden Euro geparkt

von

Die rasche Erholung an den Weltbörsen nach dem Crash zu Beginn der Coronakrise hat auch der hiesigen Fondsbranche ein weiteres Rekordjahr beschert. Wie das Internetportal »Paperjam« unter Berufung auf die luxemburgische Finanzaufsichtsbehörde CSSF berichtet hat, überstieg das von Fondsgesellschaften am hiesigen Finanzplatz verwaltete Vermögen Ende Januar 2021 zum ersten Mal die Marke von 5.000 Milliarden Euro.

Zum Vergleich: Die Fondsgesellschaften in Deutschland kamen am Jahresende 2020 »nur« auf ein verwaltetes Vermögen von 3.850 Milliarden Euro. Auch dabei habe es sich um einen neuen Höchststand gehandelt, hatte der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) vergangene Woche in Frankfurt am Main mitgeteilt.

Wie »Paperjam« am Montagabend weiter meldete, hat es drei Jahre und vier Monate gedauert, weitere 1.000 Milliarden Euro in hier aufgelegte Fonds zu locken – kaum länger als die Fondsgesellschaften von Oktober 2014 bis September 2017 benötigten, um beim verwalteten Vermögen von 3.000 auf 4.000 Milliarden Euro zu kommen.

Im Kapitalismus war es noch immer so, daß gegen Ende der Krise zur Aufholjagd um entgangene Profite geblasen wird. Das gilt insbesondere für Finanzinvestoren, in deren Fonds sogenannte institutionelle Anleger und schwerreiche Privatpersonen Unsummen investieren. Weil die Laufzeit dieser Fonds in der Regel begrenzt ist, muß das »ungeduldige Kapital« in dieser Zeit eine möglichst hohe Rendite erzielen.

Der Grund dafür, daß in nur drei Jahren und vier Monaten weitere 1.000 Milliarden Euro in hier aufgelegte Fonds geflossen sind, ist weniger die hiesige Mehrsprachigkeit oder der ganzbesondere Service der Vermögensverwalter am hiesigen Finanzplatz, wie das die ABBL und andere Bankster-Vereinigungen nicht müde werden zu behaupten, sondern in erster Linie die Tatsache, daß vor allem die berühmt-berüchtigten »Fonds d'Investissement Spécialisés« (FIS) in Luxemburg weitestgehend von der Steuerpflicht befreit sind.

Die Kommunisten haben ausgerechnet, daß eine Corona-Steuer von fünf Prozent auf die Einlagen allein dieser Spezialfonds dem Luxemburger Staat Mehreinnahmen in Höhe von 30 Milliarden Euro bescheren würde. Doch wenn es nach der Regierung aus DP, LSAP und Grünen geht, werden die Krisenlasten wieder auf die Lohnabhängigen, die Jugend und die Rentner abgewälzt.