Kaleidoskop02. Februar 2024

Stierkämpfe in Mexiko-Stadt vorerst erneut verboten

von dpa/ZLV

Kurz nach Wiederaufnahme von Stierkämpfen in Mexiko-Stadt sind die umstrittenen Spektakel vorerst wieder untersagt worden. Eine Richterin entschied am Mittwoch, daß bis zu einer Gerichtsanhörung am Mittwoch nächster Woche keine weiteren Stierkämpfe in der mexikanischen Hauptstadt ausgetragen werden dürfen. Bei dem Gerichtstermin soll über ein mögliches endgültiges Verbot der Stierkämpfe diskutiert werden.

Erst am Sonntag waren die Stierkämpfe in Mexiko-Stadt nach einer gut anderthalbjährigen Unterbrechung wieder aufgenommen worden. Mehr als 41.000 Zuschauer verfolgten den Kampf in der weltgrößten Arena für Stierkämpfe »Plaza de Toros México«. Vor dem Stadiongebäude protestierten Tierschützer. Der nächste Stierkampf war eigentlich für den kommenden Sonntag geplant.

Im Juni 2022 hatte ein mexikanisches Gericht nach einer Klage von Tierschützern ein Ende der Stierkämpfe angeordnet. Im Dezember 2023 kippte der Oberste Gerichtshof Mexikos diese Entscheidung, ohne jedoch ein grundlegendes Urteil über die Legalität von Stierkämpfen zu fällen. In vier der 32 Provinzen des mittelamerikanischen Landes dürfen Stierkämpfe bereits nicht mehr stattfinden. In Spanien und Portugal, wo der Ursprung des Stierkampfs liegt, wird die umstrittene Tradition während der Sommermonate weiter gepflegt. Auch im Süden Frankreichs ist es erlaubt.

Ob es legitim ist, Tiere bei einem qualvollen Showkampf zu töten, wird sowohl in Europa als auch in Lateinamerika diskutiert. In Venezuela wurde ein Teil der bislang regelmäßig stattfindenden Stierkämpfe abgeschafft, während in Peru ein Gerichtsverfahren zum Verbot der Kämpfe vorerst scheiterte.