Kultur26. August 2021

Viele Filmstars kommen nach Venedig

von dpa/ZLV

Vor Eröffnung der 78. Internationalen Filmfestspiele Venedig am 1. September werden in der italienischen Stadt viele Stars erwartet. Neben Ridley Scotts Actionstreifen »The Last Duel« mit Matt Damon, Adam Driver und Ben Affleck sollen weitere Großproduktionen Premiere feiern – darunter auch Jamie Lee Curtis in der Fortsetzung des Gruselfilms »Halloween Kills«.

Auch die mit Spannung erwartete Neuauflage des Science-Fiction-Epos »Dune« wird in Venedig gezeigt, für das Denis Villeneuve mit Timothée Chalamet, Rebecca Ferguson, Oscar Isaac, Josh Brolin, Stellan Skarsgård, Charlotte Rampling und Javier Bardem ungewöhnlich viele Stars vor die Kamera holte.

Hollywoods Interesse am Filmfest Venedig hat sicherlich damit zu tun, daß gleich mehrere Oscar-Gewinner der vergangenen Jahre – darunter »Nomadland«, »Joker« und »Shape of Water« – zuerst in Venedig gezeigt wurden. Los geht es am Mittwoch allerdings mit einem europäischen Werk: In »Madres paralelas« des spanischen Oscar-Gewinners Pedro Almodóvar spielt Penélope Cruz eine von zwei Frauen, die ungeplant schwanger wurden und sich kurz vor der Geburt in einem Krankenhaus treffen.

20 weitere Beiträge werden dann in den folgenden Tagen ebenfalls um den Goldenen Löwen für den besten Film konkurrieren. Einer von ihnen ist »Spencer«, ein teilweise in Deutschland gedrehtes Drama um Princess Diana mit Kristen Stewart in der Hauptrolle. Paul Schrader, der die Drehbücher zu Martin Scorseses »Taxi Driver« und »Raging Bull« schrieb, zeigt »The Card Counter« mit Oscar Isaac und Willem Dafoe. Paolo Sorrentino (»La Grande Bellezza«) kehrt mit »È stata la mano di Dio« ins Neapel seiner Jugend zurück, während »Competencia oficial« mit Penélope Cruz und Antonio Banderas eine Satire über das Filmgeschäft ist.

Auch einige Frauen – fünf der 21 Beiträge stammen von einer Regisseurin – könnten den Wettbewerb aufmischen. Schauspielerin Maggie Gyllenhaal zum Beispiel legt mit »The Lost Daughter« nach einem Roman von Elena Ferrante ihr Regiedebüt vor und verpflichtete dafür Olivia Colman und Dakota Johnson. Ein weibliches Regieschwergewicht hingegen ist bereits Jane Campion. Die Neuseeländerin, die vor fast 30 Jahren mit »The Piano« einen Welterfolg feierte, meldet sich nach einer längeren Kinopause zurück. In ihrem »The Power of the Dog« verkörpern Benedict Cumberbatch und Jesse Plemons neben Kirsten Dunst ein Brüderpaar, dessen Leben plötzlich auf den Kopf gestellt wird.

Er habe den Eindruck, als ob die Pandemie dazu gedient hätte, die Kreativität anzuregen und die Meßlatte für Qualität höher zu legen, erklärte Festivalleiter Alberto Barbera vorab. Viele Filme habe er aus Platzgründen gar nicht ins Programm nehmen können. Ob er mit dieser Auswahl einmal mehr sein gutes Gespür für international erfolgreiche Werke beweisen kann? Das wird sich während des Festivals zeigen – und mit den Auszeichnungen, die die Jury um den südkoreanischen Oscar-Gewinner Bong Joon Ho (»Parasite«) am Ende vergibt.