Gedenkfeier der KPL zum 80. Jahrestag der Befreiung Europas vom Faschismus
Nein zum Krieg – nie wieder Faschismus!
Zum 80. Jahrestag der Befreiung Europas vom Faschismus hatte die KPL am 9. Mai zu einer Gedenkfeier mit Blumenniederlegung am Denkmal für die nach Luxemburg von den Nazis verschleppten Sowjetbürger auf dem Friedhof in Esch-Lallingen eingeladen. Neben dem Fahnenträger der KPL, Edoardo Tiberi, hatte auch Guy Van Hulle mit der Fahne der »Anciens Volontaires Luxembourgeois des Maquis de France« am Denkmal Aufstellung genommen.
Anwesend waren auch der Botschafter der Volksrepublik China, Genosse Hua Ning, der 92-jährige frühere kommunistische Abgeordnete Aloyse Bisdorff, der als Sohn einer Luxemburger Familie, die von den Nazis ins »Reich« umgesiedelt wurde, weil sie »nicht die Gewähr bot«, von der Roten Armee befreit wurde, sowie der kommunistische Gemeinderat aus Rümelingen, Eddes Peiffer.
»Wir stehen heute vor diesem Monument«, so KPL-Präsident Ali Ruckert in seiner Ansprache, »um am 80. Jahrestag der Befreiung Europas vom Faschismus daran zu erinnern, daß die Sowjetunion, die 27 Millionen Tote zu beklagen hatte, die Hauptlast des Krieges gegen den Faschismus getragen hat, und daß das russische Volk und viele andere Völker der Sowjetunion, die Rote Armee, der kommunistische Jugendverband Komsomol und die Kommunistische Partei der Sowjetunion große Opfer gebracht haben, um den Hitlerfaschismus zu zerschlagen und die europäischen und asiatischen Völker vom Faschismus zu befreien.«
Auch heute bringe die KPL, die 1940 als einzige politische Partei in den Untergrund ging, um die faschistischen Okkupanten zu bekämpfen, allen Nationen der damaligen Anti-Hitler-Koalition, den alliierten Armeen, den Partisanenformationen und Resistenzorganisationen, die ihren Teil zum Sieg über den Faschismus beigetragen haben, ihren großen Respekt und ihre Dankbarkeit entgegen. Leider werde heute von mancher Seite alles getan, um die historische Wahrheit unter den Teppich zu kehren oder zu verdrehen. Der Geschichtsrevisionismus und der Haß gehe soweit, daß in vielen EU- und NATO-Ländern Vertreter Rußlands und Belorußlands von den offiziellen Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus ausgeschlossen wurden.
So wie damals wirtschaftliche Kräfte Hitler an die Macht brachten, seien es auch heute starke wirtschaftliche Kräfte mit großer politischer Macht, die die kapitalistische Krise dafür nutzen, demokratische und soziale Rechte einzuschränken und militärisch aufzurüsten, um neue Kriege vorzubereiten und zu führen, so der KPL-Präsident. Die internationale Lage sei heute so gefährlich wie schon lange nicht mehr. Das sei gezielt herbeigeführt worden, indem die NATO in fünf Wellen bis an die russischen Grenzen heranrückte. Der KPL-Präsident rief in Erinnerung: »Zusammen mit der Europäischen Union und reaktionären Kräften in den jeweiligen Ländern zettelten die USA und die NATO sogenannte „farbige Revolutionen“ an und benutzten die Ukraine bereits vor mehr als zehn Jahren als Rammbock gegen Rußland, um sich geopolitische Vorteile zu verschaffen.
Das ist eine Erklärung dafür, wie es zum Krieg in der Ukraine kam, der 2014 mit dem blutigen Terror der rechten Putschregierung in Kiew und faschistischer Banden des Rechten Sektors gegen die Bevölkerung im Donbass begann und sich nach dem Einmarsch Rußlands in die Ukraine zu einem Stellvertreterkrieg entwickelte, den das Regime in Kiew mit Unterstützung der NATO und auf Kosten des ukrainischen Volkes führt, um Rußland langfristig zu schwächen. Dazu beitragen soll auch – wie in Zeiten des Kalten Krieges – die Wiederbelebung der Bedrohungslüge, die in der Lüge gipfelt, Rußland wolle »uns« überfallen, womit die Rekordaufrüstung der NATO- und EU-Länder rechtfertigt werden soll.«
»Die erste Aufgabe aller Menschen, die sich für eine friedliche und fortschrittliche Welt einsetzen, die erste Aufgabe von uns Kommunisten muß es sein und ist, für den Frieden einzutreten und gegen alle Kräfte anzukämpfen, die die Völker unterdrücken und die Welt in Brand setzen wollen«, so der KPL-Präsident abschließend. »Unser Einsatz richtet sich gegen Militarismus, Faschismus, Aufrüstung und Krieg, unser Engagement dient der Abrüstung, dem Verbot und der Abschaffung aller Atomwaffen, dem Frieden und der Völkerfreundschaft.«
Anschließend ergriff Botschafter Hua Ning das Wort. Er erinnerte an die großen Opfer, die das chinesische Volk und die Kommunistische Partei Chinas im Kampf gegen den japanischen Militarismus brachten und rief in Erinnerung, daß das kaiserliche Japan bereits 1931 die Mandschurei besetzte und 1937 mit der kriegerischen Aggression gegen China begann. Er erinnerte auch daran, daß es selbst nach dem 2. Weltkrieg immer wieder Versuche gab, Teile des chinesischen Territoriums von der Volksrepublik abzutrennen, etwa in Zusammenhang mit Taiwan.
Botschafter Hua Ning würdigte die Rolle der Sowjetunion bei der Niederschlagung des Faschismus und den Widerstandskampf der KPL gegen die faschistischen deutschen Besatzer in Luxemburg.
Die Erinnerung an den antifaschistischen Kampf, wie er tatsächlich war, müsse wachgehalten, die Geschichte dürfe nicht umgeschrieben werden, so der Botschafter, der abschließend festhielt, daß China immer darum bemüht ist, daß Konflikte und Kriege am Verhandlungstisch gelöst werden und sich für eine friedliche Welt einsetzt.
Nach der Blumenniederlegung am Denkmal für die 52 Sowjetbürger, die auf Escher Boden an den Folgen der unmenschlichen Behandlung durch die Nazis starben oder ermordet wurden, trug der KPL-Veteran Venanzo Bartocci das italienische Partisanenlied »Bella Ciao« vor.