Hunderttausende Südsudanesen fliehen vor Hochwasser
Juba – Im Südsudan sind der UNO zufolge 1,4 Millionen Menschen von verheerenden Überschwemmungen betroffen. Rund 380.000 Menschen seien durch das Hochwasser vertrieben worden, teilte das UNO-Büro für humanitäre Angelegenheiten (OCHA) mit. Zudem steige die Zahl von Malariafällen. Nach Angaben von Hilfsorganisationen erlebt der Südsudan, eines der ärmsten Länder der Welt, die schwersten Überschwemmungen seit Jahrzehnten. Vor allem der Norden des Landes ist betroffen.
Inzwischen seien die Menschen in 43 Bezirken sowie in der zwischen Südsudan und Sudan umstrittenen Region Abyei von dem Hochwasser betroffen, erklärte die UNO. Insgesamt seien bisher 379.000 Menschen durch die Fluten vertrieben worden; vor einem Monat waren es erst 241.000 Vertriebene gewesen. Die Zunahme von Malariafällen in einigen Bundesstaaten überfordere das Gesundheitssystem und verschärfe die Situation, warnte OCHA.
Am 1. Oktober hatte auch die Weltbank gewarnt, die Überschwemmungen würden die »bereits kritische humanitäre Situation« verschärfen, die durch eine »hohe Lebensmittelunsicherheit«, wirtschaftlichen Niedergang, einen dauerhaften Konflikt, Epidemien und Auswirkungen des Kriegs im Nachbarland Sudan gekennzeichnet sei.
Mehr als sieben Millionen Menschen leiden nach Angaben des Welternährungsprogramms WFP im Südsudan unter einer unsicheren Lebensmittelversorgung, schätzungsweise 1,65 Millionen Kinder sind unterernährt.