Erdferkel Dobby begeistert Briten
Im Zoo von Chester im Nordwesten Englands kam zum ersten Mal in der 90-jährigen Geschichte der Einrichtung ein Erdferkel zur Welt. Zwar ist das Geschlecht noch unbekannt, doch einen Spitznamen hat der Nachwuchs jetzt schon – dank seiner Ähnlichkeit zu einer Harry-Potter-Figur.
Klein, schrumpelig und ziemlich niedlich: Dobby, das kleine Erdferkel, ist die neue Attraktion im Zoo von Chester an der Grenze zu Wales. Mit seinen riesigen Ohren, dem haarlosen Körper mit schrumpeliger Haut und den großen Krallen hat es wahnsinnige Ähnlichkeit mit dem aus Harry Potter bekannten Hauself.
»Wir waren überglücklich, als wir den Neuankömmling zusammen mit Mama Oni und Papa Koos entdeckten, nachdem er in der Nacht zum 4. Januar geboren wurde«, meldet der Zoo auf seiner Internetseite. »Als wir das neue Baby neben seiner Mutter entdeckten, fiel uns sofort seine verblüffende Ähnlichkeit mit der Harry-Potter-Figur Dobby auf, und so lautet sein Spitzname bis auf Weiteres! Ob es männlich oder weiblich ist, werden wir allerdings erst in einigen Wochen wissen, wenn es etwas älter ist.«
Es sei das erste Mal in der 90-jährigen Geschichte des Zoos, das ein Tier der Gattung Orycteropus afer dort geboren wurde. Das Erdferkel würde »derzeit jeden Abend von Tierpflegern aufgezogen, die sich intensiv um das Baby kümmern und es in den nächsten fünf Wochen alle paar Stunden füttern, damit es an Kraft gewinnt«, wird Teamleiter Dave White zitiert.
»Erdferkel-Eltern sind bekannt dafür, daß sie in der Nähe ihrer Neugeborenen ein wenig ungeschickt sind. Da das Baby so winzig und zerbrechlich ist, schützen wir es vor versehentlichen Stößen und Schlägen, indem wir der Mutter mit zusätzlichen Fütterungen während der Nacht helfen, bis das Kalb ein wenig kräftiger ist. Abends, wenn die Eltern auf Erkundungstour sind und füttern, legen wir es vorsichtig in einen speziellen Inkubator und nehmen es mit nach Hause, wo es alle paar Stunden mit warmer Milch gefüttert wird.«
Erdferkel sind nachtaktive Tiere und nutzen ihre langen Nasen und ihren scharfen Geruchssinn, um Ameisen und Termiten aufzuspüren, die sie mit ihrer langen, bis zu 25 Zentimeter langen Zunge, die mit klebrigem Speichel bedeckt ist, auffressen. Sie benutzen ihre kräftigen Krallen, um Termitenhügel aufzureißen und unterirdische Höhlen zu graben, in denen sie schlafen. In freier Wildbahn sind die Tiere in Afrika südlich der Sahara anzutreffen, wo sie durch den Verlust ihres Lebensraums infolge der landwirtschaftlichen Entwicklung bedroht sind, was auch zu Konflikten mit den örtlichen Bauern führt. Sie werden auch wegen ihres Fleisches gejagt.