Kaleidoskop18. März 2023

Roger Waters geht gegen Konzertabsagen vor

dpa/ZLV

London/Köln – Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters geht juristisch gegen die behördlichen Absagen seiner Konzerte in München und Frankfurt vor und wehrt sich gegen Antisemitismus-Vorwürfe. »Meine Anwälte leiten Schritte ein, um sicherzustellen, daß meine Konzerte in München und Frankfurt im Mai 2023, wie vertraglich vereinbart, stattfinden«, sagte er. Der 79-Jährige wolle sich mit diesem Schritt vor »den verfassungswidrigen Maßnahmen zweier Behörden« schützen.

Der Münchner Stadtrat will am 22. März eine mögliche Vertragskündigung für das am 21. Mai geplante Konzert diskutieren und hat die Regierung von Oberbayern um Rechtsprüfung gebeten. Auch in Frankfurt soll das Konzert abgesagt werden. Roger Waters wird vorgeworfen, die gegen die Politik Israels gerichtete BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) zu unterstützen. Zudem vertritt er zum Krieg in der Ukraine winw andere Ansicht als der in den Medien verbreitete »Mainstream«.

»Meine allgemeinbekannten Ansichten beziehen sich ausschließlich auf die Politik und die Handlungen der israelischen Regierung und nicht auf die Menschen in Israel«, betonte Waters. »Antisemitismus ist abscheulich und rassistisch, und ich verurteile ihn ebenso vorbehaltlos, wie alle Formen von Rassismus.« Er sehe sich in seiner Meinungsäußerungsfreiheit beschränkt. »Deshalb ergreife ich diesen Schritt, um sicherzustellen, daß der Wille einiger weniger mich nicht daran hindert, in Frankfurt und München aufzutreten.«