Kaleidoskop24. August 2021

12,8 Billionen neue Nachkommastellen von Pi berechnet

von dpa/ZLV

Die Zahlenfolge 7817924264 markiert einen neuen Weltrekord. Die zehn Ziffern sind die letzten von 62,8 Billionen Nachkommastellen der Kreiszahl Pi, die Wissenschaftler an der Fachhochschule Graubünden in der Schweiz berechnet haben. Damit ist die Berechnung die genaueste, die je gelungen ist. Der bisherige Rekord wird von der neuen Rechnung um 12,8 Billionen Stellen übertroffen.

Die irrationale Zahl Pi gibt das Verhältnis eines Kreisumfangs zum Durchmesser an. Wenn man Pi auf die ersten zehn Nachkommastellen rundet, kommt man auf den Wert 3.1415926536. Näherungswerte für Pi waren schon im antiken Griechenland und in Babylon bekannt. Die Schweizer Forscher brauchten zur Berechnung der 62,8 Billionen Stellen 108 Tage und neun Stunden – und betonen: Sie seien damit rund dreieinhalbmal schneller gewesen als die Beteiligten am letzten Weltrekord im vergangenen Jahr.

Der Sinn des Projekts, heißt es von den Wissenschaftlern, liege nicht in der genauen Kenntnis der Ziffernfolge. Der eigentliche Zweck sei es gewesen, einen Weg zu finden, derartige Berechnungen überhaupt durchführen zu können. Die genaueste Berechnung der Kreiszahl Pi gelte als inoffizielle Richtgröße im Hochleistungsrechnen.

Genutzt wurde in Graubünden ein Hochleistungsrechner am Zentrum für Data Analytics, Visualization and Simulation. Vergleichbare Hardware wird beispielsweise auch bei der RNA-Analyse eingesetzt, bei Strömungssimulationen oder Textanalysen. Für die Berechnung von Pi sei aber nicht nur die passende Hardware nötig, sondern auch die Expertise, diese Hardware richtig einzurichten, auf die eingesetzte Software abzustimmen und über Wochen störungsfrei zu betreiben.

Thomas Keller, Projektleiter an der FH Graubünden, mit der Durchführung der Berechnungen betraut, sagte: »Die Berechnung hat uns gezeigt, daß wir für den daten- und rechenleistungsintensiven Einsatz in der Forschung und Entwicklung vorbereitet sind. Durch die Berechnung sind wir aber auch auf Schwachstellen in der Infrastruktur aufmerksam geworden, wie beispielsweise noch ungenügende Back-up-Kapazitäten.«

Das Forschungsteam hat die neue Zahl im »Guinnessbuch der Rekorde« registrieren lassen. Die Zahl selbst soll danach öffentlich zugänglich gemacht werden.