Kaleidoskop09. Juli 2022

Waldbrände in Südfrankreich ufern aus

von dpa/ZLV

Viele hundert Feuerwehrleute kämpfen in den Cevennen in Südfrankreich gegen einen ausufernden Waldbrand, der von heftigem Wind angefacht wird. Rund 100 Menschen mußten im Bereich Bordezac bereits ihre Wohnungen verlassen, teilte die Präfektur in Nîmes in der Nacht zum Freitag mit. Die Bewohner anderer Ortschaften wurden aufgefordert, sich in ihren Häusern in Sicherheit zu bringen. Rund 600 Hektar Naturfläche verbrannten bereits. Zehn Löschflugzeuge waren im Einsatz. Die Zahl der mobilisierten Feuerwehrleute sollte gestern auf 950 und die der Löschfahrzeuge auf 140 erhöht werden.

Auch an etlichen anderen Stellen im Süden Frankreichs kämpften die Feuerwehren gegen nach anhaltender Trockenheit auflodernde Brände in der Natur. Am Stadtrand von Arles waren 120 Feuerwehrleute mit Löschflugzeugen und einem Helikopter im Einsatz. Acht Wohnhäuser seien durch die Flammen zerstört worden ebenso wie Lagerbestände von Firmen in einem Industriegebiet und Autos mehrerer Händler, berichtete die örtliche Zeitung »La Provence«. Der Brand sei vom Mistral-Wind angefacht worden, hieß es.

»Das ist ein Wind, der die Eigenschaft hat, die Vegetation stark auszutrocknen und sie somit anfälliger für Feuer zu machen und deren Ausbreitung zu begünstigen«, sagte Feuerwehrchef David Gaidet der Zeitung. Wegen der frühen und anhaltenden Trockenheit in diesem Jahr sei die Natur Anfang Juli bereits so ausgetrocknet, wie sonst erst Anfang August. Höchste Vorsicht sei geboten, denn neun von zehn Waldbränden würden fahrlässig von Menschen ausgelöst, beispielsweise durch weggeworfene Kippen oder das Grillen in der Natur. Der Zugang zu den meisten Forstgebieten im Gebirge wurde verboten.