Kaleidoskop12. Mai 2021

Pandemiebedingt mehr fettleibige Kinder

von dpa

Das Europabüro der Weltgesundheitsorganisation WHO befürchtet, daß die Coronapandemie zu mehr Fettleibigkeit bei Kindern führen wird. Das in Kopenhagen ansässige Regionalbüro geht davon aus, daß die Schließung von Schulen und Lockdowns negative Folgen für Ernährung und Bewegung der Kinder haben könnten, zum Beispiel durch den fehlenden Zugang zu Schulessen und mangelnde körperliche Aktivität. Vorbeugemaßnahmen müßten deshalb bereits während der Pandemie eine Priorität erhalten, fordert die WHO.

»Covid-19 könnte unter Umständen einen der beunruhigendsten Trends in der WHO-Region Europa verstärken – zunehmende Fettleibigkeit bei Kindern», erklärte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge. Übergewicht und Fettleibigkeit stünden in direkter Verbindung mit lebensbedrohlichen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs. Um den kommenden Generationen eine bessere Zukunft zu ermöglichen, müßten auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Daten basierende Maßnahmen umgesetzt werden, die eine gesündere Ernährung und körperliche Betätigung förderten und dabei helfen könnten, Fettleibigkeit bei Kindern zu verringern.

Wie aus einem am Dienstag veröffentlichten WHO-Bericht hervorgeht, lebt in manchen europäischen Ländern jedes dritte Kind im Alter von sechs bis neun Jahren mit Übergewicht oder Fettleibigkeit. Am größten ist dieses Problem in den Mittelmeerländern, wo sich die Situation den Angaben zufolge aber langsam bessert: Griechenland, Italien, Portugal und Spanien zeigten einen abnehmenden Trend bei fettleibigen Kindern. Der Bericht basiert auf den jüngsten verfügbaren Daten aus 36 Ländern aus den Schuljahren 2015/16 und 2016/17.