Luxemburg18. September 2020

Journalistenverband ALJP solidarisch mit von Entlassung bedrohten Beschäftigten beim Verlagshaus Saint-Paul

In einer Stellungnahme hat sich der Journalistenverband ALJP solidarisch mit den von Entlassung bedrohten Kolleginnen und Kollegen beim Verlagshaus Saint-Paul, zu welchem auch die Tageszeitung »Luxemburger Wort« gehört, erklärt und die belgische Mediengruppe Mediahuis aufgefordert, die Kürzungen zurückzunehmen und sich an den Kollektivvertrag zu halten.

In der Erklärung des Journalistenverbandes heißt es unter anderem: »Diese Hiobsbotschaft ist leider nicht die einzige für den Luxemburger Journalismus: Es kündigt sich ein Zeitungssterben an. Das Journal wird ab Januar nicht mehr in Druckform erscheinen, sondern auf Online wechseln. Im Zuge der Digitalisierung erhielt offenbar mehr als die Hälfte der Belegschaft ein Kündigungsschreiben. Damit nicht genug: Beim finanziell angeschlagenen Escher Verlagshaus Editpress rumort es schon länger, dort fürchten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenfalls Einsparungen. Die Coronakrise vertieft strukturelle Schwächen der Printmedien und es ist zu befürchten, dass weitere Entlassungen folgen werden.

Da ist die geplante Reform der Pressehilfe nur ein Tropfen auf den heißen Stein, zumal im Entwurf, der dem Parlament vorgelegt wurde, der Staatszuschuss, der pro Journalist/in gerechnet wird, von 55.000 Euro in einem früheren Entwurf auf 30.000 Euro pro Journalist/in gekürzt wurde. Außerdem wurden die Gesamtausgaben für die Pressehilfe, die sich auf Online- wie auf Printmedien erstreckt, auf zwölf Millionen Euro begrenzt, ein geradezu lächerlicher Betrag, wenn man bedenkt, dass allein die 2018 gewährte Anhebung der Essenszulage für Beamte den Staat 18 Millionen Euro kostete. So wenig ist der blau-rot-grünen Regierung der Erhalt der Medienvielfalt Wert? Sieht so die Förderung der journalistischen Qualität aus, mit der der Staats- und Medienminister die Reform begründet?

Die ALJP kämpft für einen hochwertigen, anständig bezahlten Journalismus. Kolleginnen und Kollegen, sprecht mit uns! Gemeinsam müssen wir uns der Erosion der Medienvielfalt und dem Mediensterben entgegenstemmen!«