Prix Goncourt 2021 geht an Mohamed Mbougar Sarr aus Senegal
Der 31-jährige senegalesische Autor Mohamed Mbougar Sarr erhält in diesem Jahr den renommierten französischen Literaturpreis Prix Goncourt für seinen Roman »La plus secrète mémoire des hommes« (»Die geheimste Erinnerung der Menschen«). Das teilte die Jury am Mittwoch in Paris mit.
Der Roman erzählt die Geschichte eines jungen Literaten aus dem Senegal. Er entdeckt in Paris ein legendäres Buch aus dem Jahr 1938 und begibt sich auf die Spuren des Autors, der auf mysteriöse Weise verschwunden ist. Der Roman von Mohamed Mbougar Sarr wurde bisher bereits in 22 Sprachen übersetzt. In Deutschland sicherte sich der Verlag Hanser die Verwertungsrechte mit einem sechsstelligen Betrag.
Der 1990 in Dakar geborene Mohamed Mbougar Sarr lebt heute in Frankreich und gehört zu den jüngsten Autoren, die mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet wurden. Es ist das vierte Buch des bereits mehrfach prämierten Literaten. Seine erste Langerzählung »Terre ceinte« (»Umgürtete Erde«) erschien im Jahr 2014. Darin beschreibt er das Leben einer kleinen fiktiven Stadt in der Sahelzone, die sich unter der Kontrolle von Dschihadistenmilizen befindet.
Obwohl der Prix Goncourt nur mit zehn Euro symbolisch dotiert ist, beschert der wichtigste französische Literaturpreis den ausgezeichneten Romanen in der Regel eine Millionenauflage. Er wird schon seit 1903 vergeben.
Der zeitgleich vergebene Prix Renaudot ging an Amélie Nothomb für »Premier sang« (»Erstes Blut«). Das Buch der belgischen Autorin handelt von den fiktiven Erinnerungen an ihren im vergangenen Jahr gestorbenen Vater.