Tote bei schweren Unwettern in Europa
Im Mittelmeerraum und in Österreich haben Unwetter zu Überschwemmungen geführt. Mindestens 13 Menschen sind bei den Unwettern getötet worden. Allein auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika kamen am Donnerstag sechs Menschen ums Leben. Böen mit Geschwindigkeiten von mehr als 200 km/h zogen über die Insel. 45.000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom. Auch in anderen Landesteilen wie in Marseille gab es Unwetter und überflutete Straßen.
In der Toskana wurden ein Mann und eine Frau nahe Lucca sowie in der Küstenstadt Carrara von umstürzenden Bäumen getroffen, berichteten italienische Medien. Für den Norden Italiens bis Südtirol und weite Teile Mittelitaliens galt eine Unwetterwarnung. Einige Menschen erlitten bei den heftigen Stürmen mit mehr als 100 km/h und starkem Regen Verletzungen wie auf einem Campingplatz im toskanischen Marina di Massa, als dort Bäume umfielen.
Der Regionalpräsident der Toskana, Eugenio Giani, teilte auf Twitter ein Video aus der Küstenstadt Piombino, auf dem ein Riesenrad vom starken Wind herumgedreht wurde. Auf anderen Fotos sind von Bäumen zerquetschte Autos und verwüstete Strände zu sehen. In der nördlichen Küstenregion Ligurien und in der bei Urlaubern beliebten Toskana zählte die Feuerwehr bis Donnerstagnachmittag mehr als 150 Einsätze.
Auch durch die norditalienische Lagunenstadt Venedig fegte ein heftiges Unwetter, das in den Gassen Schirme und Tische umriß. Am berühmten Markusdom im Zentrum brachen Mauerstücke vom Kirchturm ab. Der Zivilschutz berief wegen der Unwetter in Mittel- und Norditalien einen Krisenstab ein.
Wie Polizei und Rotes Kreuz in Österreich mitteilten, stürzten an einem kleinen Badesee in St. Andrä im Bundesland Kärnten am Donnerstag mehrere Bäume um. Zwei Mädchen im Alter von vier und acht Jahren starben, elf Menschen wurden teils schwer verletzt. Weiter nördlich wurden im niederösterreichischen Gaming drei weitere Personen von einem Baum erschlagen. Laut dem staatlichen Meteorologie-Dienst ZAMG wurden am Donnerstag Windgeschwindigkeiten von bis zu 139 km/h gemessen.
In der Steiermark, Kärnten und Osttirol standen zeitweise die Züge still, nachdem die Stromversorgung für den Bahnverkehr wegen der Unwetter ausfiel, gaben die Österreichischen Bundesbahnen bekannt. Durch die Sturmböen stürzten auch Dutzende Bäume bei Griffen auf die Südautobahn in Kärnten. Außerdem kam es zu Stromausfällen in Tunneln. Die wichtige Verkehrsverbindung nach Italien wurde für Aufräum- und Reparaturarbeiten an mehreren Stellen gesperrt.
In der Steiermark waren Zehntausende Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten, da Hochspannungsleitungen und ungefähr 2.000 Trafostationen beschädigt waren.