Aus den Betrieben06. Juli 2023

BSH-Haushaltsgeräte schließt und setzt die 45 Beschäftigten auf die Straße

von Ali Ruckert

»Für alle Arten von Großgeräten wie Geschirrspüler, Waschmaschinen, Backöfen und Herde, Kochstellen, Kühl- oder Gefrierschränke kommen kompetente Service Techniker direkt zu Ihnen nach Hauseۮ, heißt es auf der Internetseite von BSH ab. Aber in Luxemburg dürfte das in Zukunft nicht so einfach werden, da BSH die hiesige Niederlassung schließen wird und angekündigt hat, dass die Kunden in Luxemburg in Zukunft »mit einem Vertriebsmodell von Deutschland aus« bedient werden sollen.

BSH wurde als Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Konzerne Siemens und Bosch gegründet, gehört aber seit Januar 2015 zu 100 Prozent zur Boschgruppe, einem der führenden Haushaltsgerätehersteller weltweit.

Der Konzern begründet die Schließung mit rückläufigen Ergebnissen und dem Willen, Kosten einsparen zu wollen. BSH Luxemburg hatte jedoch in der Vergangenheit steigende Umsätze zu verzeichnen, machte während der Covid-Pandemie Rekordgewin­ne und eröffnete sogar vor nicht allzu langer Zeit noch ein Geschäft im Zentrum der Hauptstadt.

Gegenwärtig ist nicht bekannt, ab wann die definitive Schließung erfolgen wird, aber gewusst ist, dass BSH die 45 Beschäftigten auf die Straße setzen will.

Die Personaldelegation, die vom OGBL gestellt wird und die Gewerkschaft selbst zeigten sich schockiert über die abrupte Ankündigung. Demnächst dürften Verhandlungen über einen »Sozialplan« stattfinden.

Es ist dies eines von vielen Beispielen dafür, wie rücksichtslos Konzerne vorgehen, wenn sie im Auftrag der Aktionäre »Einsparungen« vornehmen, und wie wenig Mitbestimmung die Lohnabhängigen und ihre Gewerkschaften, von denen das Kapital sagt, sie seien »Sozialpartner«, im realexistierenden Kapitalismus tatsächlich haben.