Luxemburg28. Juni 2025

Zwischenruf links

Kurzes LSAP-Gedächtnis

von Ali Ruckert

In einem Interview im RTL-Radio kritisierte der frühere LSAP-Arbeitsminister Dan Kersch am Freitag mit Recht die von der derzeitigen CSV/DP-Regierung geplanten sozialen und arbeitsrechtlichen Verschlechterungen, welche den Schaffenden aufgezwungen werden sollen, ohne dass es zu einem Dialog, geschweige zu ernsthaften Verhandlungen gekommen wäre.

Gleichzeitig tat er allerdings so, als hätten die vorangegangenen Regierungen mit LSAP-Beteiligung den »Sozialdialog« besonders hochgehalten. Die Luxemburger würden es nicht mögen, wenn man ihnen von oben herab etwas diktiere, meinte der LSAP-Politiker.

Der Mann hat ein kurzes Gedächtnis, weshalb wir ihm auf die Sprünge helfen wollen.

Er erinnert sich offenbar nicht mehr daran, wie gegen den Willen der Gewerkschaften und der Lohnabhängigen im Jahr 2012 eine Rentenkürzungsreform unter Federführung der LSAP durchgeboxt wurde, die heute noch in Kraft ist, und im Jahr 2022 mit Unterstützung der Regierungspartei LSAP der Index manipuliert und die Lohnabhängigen um hunderttausende Euro betrogen wurden.

Gerade heute sollten die Schaffenden das nicht vergessen und sich daran erinnern, dass die LSAP offenbar immer nur mutig in der Opposition ist, während sie in der Regierung an Gedächtnisschwund leidet, wenn es um die Rechte der Schaffenden und die Forderungen der Gewerkschaften geht.