Kaleidoskop22. Dezember 2021

Blick in versteinertes Dinosaurier-Ei

von dpa/ZLV

Ein erstaunlich gut erhaltenes Skelett eines Dinosaurier-Embryos in einem versteinerten Ei hat neue Erkenntnisse über die Entwicklung der urzeitlichen Tiere gebracht. Der Oviraptosaurus-Embryo hatte eine bisher nur bei Vögeln bekannte Kauerstellung eingenommen, ergab eine Untersuchung eines chinesisch-britischen Forscherteams, deren Ergebnisse im britischen Fachmagazin »iScience« vorgestellt werden.

Die Forscher fragen sich nun, ob sich dieses Verhalten womöglich schon in der Kreidezeit vor 145 bis 66 Millionen Jahren bei den als Theropoden bekannten Dinosauriern entwickelt hat, aus denen später die Vögel hervorgingen. »Wir waren überrascht zu sehen, wie dieser schönerhaltene Embryo in einem Dinosaurier-Ei in einer vogelartigen Position lag«, sagte Waisum Ma von der Universität Birmingham.

Der fossile Dinosaurier-Embryo stammt aus der chinesischen Stadt Ganzhou in der Südprovinz Jiangxi und schlummerte seit der Jahrtausendwende unerforscht in einem Lager. Erst ein Jahrzehnt später identifizierten Mitarbeiter des Stone Nature History Museums in Yingliang mehrere Fossilien als Dinosaurier-Eier und entdeckten in einem davon die nun untersuchten Knochen, berichtete Lida Xing von der Pekinger Universität für Geowissenschaften. Der entdeckte Dinosauriernachwuchs sei auf den Namen »Baby Yingliang« getauft worden. Das Fossil soll nun weiter untersucht werden.