Schauspieler fordert Rückgabe des Parthenon-Frieses
Athen – Der britische Schauspieler Stephen Fry hat sich im Athener Akropolis-Museum für die Rückgabe der Elgin Marbles eingesetzt, jener Friesteile des Parthenon-Tempels auf der Akropolis, die noch immer im British Museum in London ausgestellt sind. Um die wertvollen Altertümer schwelt seit Jahrzehnten ein Streit zwischen Griechenland und Britannien. Er liebe sein Land, sagte Fry, er liebe Shakespeare, Dickens und die Beatles, aber hinsichtlich der Elgin Marbles schäme er sich.
»Die alten Griechen hatten die Idee, daß man Dinge ändern und besser machen kann«, sagte Fry. Dazu gebe es auch heute die Gelegenheit, indem die Friesteile zurück nach Athen kehrten. Griechenland könne stattdessen andere Artefakte nach London schicken – eine Win-win-Situation. Das Akropolis-Museum sei »das beste Museum der Welt«, es gebe keine Ausrede mehr, die Friesteile nicht zurückzugeben. »Wir müssen den Gordischen Knoten zerschlagen!«, forderte er.
Anfang des 19. Jahrhunderts hatte der britische Diplomat Thomas Bruce, 7. Earl of Elgin die am besten erhaltenen Marmorplatten und Skulpturen des Frieses abbauen und nach England bringen lassen. Dort verkaufte er sie 1816 an das Britische Museum. Lord Elgin habe die Friesteile »legal erworben«, heißt es aus London; Athen dementiert das und fordert die Rückgabe.
Dafür hat Stephen Fry bereits ein Drehbuch ersonnen. Er stelle sich vor, wie ein Schiff die Elgin Marbles auf demselben Weg zurückbringe, den sie einst nach Britannien nahmen, sagte er. Wie die Menschen an den Ufern stünden und jubelten und wie die kostbare Fracht schließlich in Athen eintreffe. »Ich bin sicher, auch der König wäre anwesend«, sagte Fry über King Charles III. Die Rückkehr hätte auch internationale Relevanz, glaubt er: »Die ganze Welt würde lächeln.«