Kaleidoskop12. März 2021

Ätna speit: Schwefeldioxid und Vulkanasche an der Zugspitze

von dpa

Der Ausbruch des Ätna auf Sizilien ist auch jenseits der Alpen auf der Zugspitze meßbar gewesen. Nur zwei Tage nach der Eruption des Vulkans am 22. Februar stellten Forscher der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS) direkt unterhalb des Gipfels des höchsten Berges in Deutschland bereits Schwefeldioxid und Aschepartikel fest.

Die Meßstelle des Deutschen Wetterdienstes (DWD) registrierte in der Atmosphäre in der letzten Februarwoche bis zu 20 ppb (parts per billion = Teilchen pro 1 Milliarde Luftteilchen) an Schwefeldioxid – der Normalwert liegt in der Regel unter 1 ppb. Auch die Aschepartikel in der Luft nahmen stark zu. Die Werte korrelierten zeitlich mit den Ausbrüchen des gut 1.000 Kilometer entfernten Ätna auf Sizilien.

Die vulkanischen Emissionen am 22. Februar hätten eine für den Ätna ungewöhnliche Höhe von bis zu zwölf Kilometern erreicht und seien in nordwestliche Richtung über das Mittelmeer und die Südküste Sardiniens gezogen. Die Messungen am Schneefernerhaus wiesen aber darauf hin, daß es in den Luftschichten eine Bewegung Richtung Norden gab, die die Aschewolke über die Alpen bis nach Süddeutschland brachte. Diese Bewegung sei auch mit Satellitendaten beobachtet worden.

Auch beim Ausbruch des Eyjafjallajökull vor elf Jahren auf Island wurden zeitnah erhöhte Schwefeldioxidwerte und Aschepartikel an der UFS gemessen. Mit der damals gewonnen Information über Ausbreitung und Aschemenge konnten unter anderem Warnungen für Flugreisen untermauert werden.