Kaleidoskop21. März 2023

Täglich sterben tausend Kinder durch verschmutztes Trinkwasser

von dpa/ZLV

Wassermangel, schmutziges Wasser und der Klimawandel gefährden der UNO zufolge das Leben von rund 190 Millionen Kindern in zehn Ländern West- und Zentralafrikas – darunter in Benin, Kamerun, Mali, Niger und Somalia. »Täglich sterben weltweit mehr als tausend Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser, fehlende Sanitäreinrichtungen und mangelnde Hygiene verursacht werden«, teilte das Kinderhilfswerk der UNO am Montag mit.

Viele der am schlimmsten betroffenen Länder, insbesondere in der Sahelzone, würden unter Instabilität und bewaffneten Konflikten leiden, was den Zugang von Kindern zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen zusätzlich erschwert. »Afrika steht vor einer Wasserkatastrophe«, warnte UNICEF-Programmdirektor Sanjay Wijesekera. »Verheerende Stürme, Überschwemmungen und historische Dürren zerstören bereits jetzt Einrichtungen und Häuser, kontaminieren Wasserquellen, verursachen Hungerkrisen und verbreiten Krankheiten.« Betroffen seien vor allem Kinder.

In seiner Analyse, die vor dem Weltwassertag und der UNO-Wasserkonferenz am Mittwoch veröffentlicht wurde, spricht UNICEF von einer »dreifachen Wasserkrise« in diesen Ländern. Diese werde ausgelöst durch einen Mangel an Trinkwasser- und Sanitärversorgung, hohe Kindersterblichkeit durch Krankheiten aufgrund schmutzigen Wassers sowie hohe Klima- und Umweltrisiken.

In den zehn afrikanischen Hotspot-Ländern hat demnach fast ein Drittel der Kinder zu Hause keinen Zugang zu wenigstens einer Basisversorgung mit sauberem Wasser, und zwei Drittel haben nicht einmal einfache sanitäre Einrichtungen. Ein Viertel der Kinder habe keine andere Wahl, als die freie Natur als Toilette zu benutzen. Auch die Hygiene sei eingeschränkt, da drei Viertel der Kinder sich zu Hause die Hände nicht mit Wasser und Seife waschen könnten.