Luxemburg09. Juli 2025

»Luxemburger Wort« und »Tageblatt« greifen Laos an

von bro

Sturm im Wasserglas. Oder: Wie wird ein Land zur »Konfliktpartei«?

Großer »Skandal« am Dienstag als »Aufmacher« auf Seite 1 im »Luxemburger Wort«, der Zeitung »Für Wahrheit und Recht«, und auch das »Tageblatt« ist wieder dabei. Das kleine asiatische Land Laos wird zur »Konfliktpartei« im Krieg zwischen der Ukraine und Rußland erklärt! Wie kann so etwas passieren, obwohl Luxemburg seit Jahren mit einigen Millionen Euro dort Entwicklungsprojekte finanziert?

Worum geht es eigentlich? Ein Kiewer »Nachrichtenportal« in englischer Sprache (!) hat gemeldet, daß Experten aus Laos im russischen Gebiet Kursk womöglich bei der Minenräumung eingesetzt werden sollen, also bei der Säuberung der Region von den Folgen einer Angriffsoperation der ukrainischen Armee, die zuerst von der ukrainischen Führung und deren westlichen Helfern als »großer militärischer Erfolg« im Krieg gegen Rußland gefeiert wurde, dann aber kläglich gescheitert ist. Die Elite-Einheiten des Kiewer Regimes mußten eine schmachvolle Niederlage einstecken, sich entweder auf einen »geordneten Rückzug« oder aber in Kriegsgefangenschaft begeben.

Eine Episode in diesem sinnlosen Krieg, die hätte vermieden werden können, wenn die im Frühjahr 2022 zwischen Rußland und der Ukraine so gut wie unterschriftsreife Vereinbarung über eine Beendigung des Krieges nicht durch das segensreiche Eingreifen des Westen torpediert worden wäre...

Nun liegen dort im Gebiet Kursk, das bei der Schlacht im Kursker Bogen vom 5. bis 16. Juli 1943, also vor genau 82 Jahren, Schauplatz der schmachvollen Niederlage der siegesgewohnten deutschen Wehrmacht in der größten Panzerschlacht im Zweiten Weltkrieg war, wieder einmal jede Menge Minen und Sprengkörper, die beseitigt werden müssen.

Wenn es stimmen sollte, daß Experten aus Laos, die sich auch mit Unterstützung aus Luxemburg eine Menge Wissen und Erfahrungen bei der Beseitigung der Folgen des schmutzigen Vietnam-Krieges der USA angeeignet haben, dort für friedliche Zwecke eingesetzt werden, dann sollte man hier im Großherzogtum eigentlich stolz darauf sein!

Allerdings hat man sich festgelegt, im Ukrainekrieg selbst Konfliktpartei zu sein, durch exzessive Lieferung von Waffen und vielen Millionen Euro an die Ukraine, und durch die bereitwillige und aktive Mitwirkung bei allen wirtschaftlichen »Strafmaßnahmen« der EU, die darauf abzielen, die russische Wirtschaft zu schädigen. Da ist es schier unvorstellbar, daß bereits während des Krieges Maßnahmen zur Beseitigung von dessen Folgen im Gange sind, und daß sich ein »Partnerland« auf die »falsche Seite« der Front begibt…

Es ist völlig verrückt, um es freundlich auszudrücken, Arbeiten für den Frieden als »Kriegshandlung« anzusehen, während man gleichzeitig den selben Krieg anheizt, jegliche Bemühungen um eine Verhandlungslösung ignoriert und die Kriegshetze bis zum Äußersten strapaziert.

Es ist völlig verrückt, eine Meldung eines »Nachrichtenportals«, das sich der Kriegsberichterstattung im Goebbels-Stil verschrieben hat, derartig zu einem Skandal aufzubauschen. Eine Meldung, die auf »Erkenntnissen« des ukrainischen Militärgeheimdienstes beruht, ein enger Partner des von Nazi-Offizieren gegründeten Bundesnachrichtendienstes, der in diesen Tagen den »Einsatz von Chemiewaffen durch Rußland« entdeckt haben will, und des britischen MI6, dessen neue Chefin auf das Archiv ihres ukrainischen Großvaters zurückgreifen kann, der sich als Helfershelfer der faschistischen deutschen Besatzer in der Ukraine besondere Verdienste im »Kampf gegen Banditen« erworben hat und an der Ermordung von Juden und Partisanen beteiligt war.

Die Aufregung um Laos als »Konfliktpartei« im »Luxemburger Wort« und im »Tageblatt« ist ein Sturm im Wasserglas und könnte unter die Rubrik »Viel Lärm um nichts« fallen – wäre da nicht der eigentliche Skandal, über den am Montag im »Wort« auf Seite 5 berichtet wurde: »Aus Luxemburg wird noch immer militärisches Equipment nach Israel geliefert«. Denn damit ist das Großherzogtum definitiv »Konfliktpartei«, Lieferant für den Völkermord Israels an den Palästinensern.