Montreux – Die Roboter am Genfersee: Die große Elektronikband Kraftwerk ist im Sommer bei der 58. Ausgabe des Montreux Jazz Festival in der Westschweiz dabei. Das Konzert ist für den 11. Juli vorgesehen, teilten die Veranstalter am Donnerstag mit. Im Vorprogramm trete die irische Sängerin Roisin Murphy auf.

Das Projekt Kraftwerk entstand 1970 im Umfeld der experimentellen Kunstszene im westdeutschen Düsseldorf. Die Band schrieb Musikgeschichte, war stilbildend für Richtungen wie Techno und Synthiepop. Ihre fünf Alben mit weltweitem Kultstatus: »Autobahn« (1974), »Radio-Aktivität« (1975), »Trans Europa Express« (1977), »Die Mensch-Maschine« (1978), »Computerwelt« (1981).

In Deutschland ist Kraftwerk in diesem Jahr nur einmal zu sehen: Geplant ist ein Konzert am 14. September in Dresden, mit dem die Gruppe ihre Reihe von Multimedia-Shows an historischen Orten wie dem Schloß Karlsruhe und der Akropolis in Athen fortsetzen will. Anfang Juli ist auch ein Konzert am Schloß Schönbrunn in Wien geplant.

Auf dem Programm des Montreux Jazz Festivals, das in diesem Jahr vom 5. bis zum 20. Juli stattfindet, stehen neben Kraftwerk Sting, Lenny Kravitz, Alice Cooper, Duran Duran und Deep Purple. Ein Höhepunkt wird ein gemeinsamer Auftritt der britischen Trip-Hop-Band Massive Attack mit dem französischen Electronica-Duo Air. Auch werden sich die junge britische R&B- und Popsängerin Raye, die bei den diesjährigen Brit Awards sechs Auszeichnungen gewann, und die Soul- und Funklegende Janelle Monáe aus den USA die Bühne teilen. Die Indie-Rocker PJ Harvey und The National gibt es ebenfalls im Doppelpack.

Wegen Umbauarbeiten im sonst genutzten Kongreßzentrum findet das Festival am Genfersee auf einem neuen Gelände statt. Die Freiluftbühne wird über der Wasserfläche gebaut. Die zweite Bühne ist im Casino. Das alte Gebäude brannte in den 70er Jahren ab, was Deep Purple damals zu ihrem Hit »Smoke on the Water« inspirierte. Die 1968 gegründete britische Rockband soll zum zehnten Mal in Montreux dabei sein.