Leitartikel

Unser Leitartikel : Kriegslügen

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Wenn irgendwo in der Welt ein Krieg vom Zaun gebrochen wird, dann ist immer die Wahrheit das erste Opfer. In der Geschichte der Menschheit hat es wohl kaum einen Krieg gegeben, der nicht mit einer Lüge begründet wurde.

Der Erste Weltkrieg, dessen erste Angriffsziele Luxemburg und Belgien waren, an dem 25 Staaten beteiligt waren und dem mindestens 17 Millionen Menschenleben geopfert wurden, ist durch den »Mord von Sarajevo« ausgelöst worden, also durch die Ermordung des österreichischen Thronfolgers durch einen Anarchisten. Wer den Attentäter angestiftet hat, ist bis heute nicht geklärt. Vor dem Überfall auf Polen, mit dem der Zweite Weltkrieg begann, in dessen Verlauf rund 60 Millionen Menschen getötet wurden, stand der angebliche Angriff auf den Sender Gleiwitz, der von den Nazis inszeniert worden war.

Auch die USA haben große Erfahrungen im Erfinden von Kriegsgründen. Für den Bombenkrieg gegen Vietnam inszenierten sie im August 1964 den »Zwischenfall von Tongking« , einen angeblichen Angriff auf ein USA-Schiff vor der vietnamesischen Küste. Für die Besetzung Grenadas im Oktober 1983 mußte die angebliche Bedrohung von USA-Bürgern durch die Anwesenheit von Kubanern auf der Insel herhalten. Um die Oberherrschaft über den Panama-Kanal aufrechtzuerhalten, erklärte die CIA den damaligen Statthalter der USA in Panama kurzerhand zum Drogenhändler und inszenierte im Dezember 1989 eine Militärinvasion, in deren Verlauf wahrscheinlich bis zu 5.000 Menschen starben.

Der Krieg der USA in Afghanistan wurde mit den Terrorangriffen des 11. September 2001 begründet, obwohl bis heute keinerlei Verbindung der Attentäter zu Afghanistan nachgewiesen werden konnte – außer daß der CIA-Agent Osama bin Laden, der als Drahtzieher des 11.9. dargestellt wird, sich in den Bergen des Hindukusch verstecken soll. Warum die Krieger der USA ihren eigenen Mann seit über acht Jahren nicht ausfindig machen konnten, ist allerdings unklar.

Uns wird gesagt, die USA und ihre NATO-Verbündeten, darunter auch Luxemburg, könnten ihre Truppen nicht aus Afghanistan abziehen, weil sonst die Taliban und Al Kaida die Herrschaft übernehmen würden. Das bedeutet, daß die vielen Soldaten und Offiziere aus dem »freien Westen« , für deren »Einsatz« die Steuerzahler der USA und aller NATO-Länder mit Milliardensummen aufkommen müssen, in all den Jahren absolut nichts erreicht, sondern lediglich eine Mehrheit des Volkes gegen den Westen aufgebracht haben. Die Besatzungssoldaten, die tagtäglich ihren Hals riskieren, und die Steuerzahler in deren Heimatländern werden belogen, indem man ihnen sagt, alle Afghanen, die nicht mit dem Besatzungsregime einverstanden sind und sich dagegen wehren, seien Al-Kaida-Kämpfer oder Taliban, die ein mittelalterliches Regime errichten wollten. Statt Fortschritt zu befördern, wird weiter geschossen, werden weiterhin Hochzeitsgesellschaften angegriffen und Frauen und Kinder ermordet.

Daß auch die Ankündigung des Rückzugs keine Änderung bringt, zeigen die jüngsten Wahlen im Irak. Dort hat man nach acht Tagen des Zählens der Wählerstimmen immer noch nicht herausfinden können, wer künftig im Parlament sitzen soll.

Bei all diesen Kriegen haben die Waffenhersteller, ihre Lobbyisten und ihre Banken kräftig kassiert, während man uns belügt. Es ist Zeit, den Herrschenden klarzumachen, daß wir ihre Lügen durchschauen.

Uli Brockmeyer