Weltraumteleskop »James Webb« hat alle Spiegel getestet
Das Ende 2021 ins All gestartete Weltraumteleskop »James Webb« hat seine 18 Spiegelsegmente ausgerichtet und erfolgreich getestet. Damit gehe das zuständige Team nun davon aus, daß das Teleskop so gut funktionieren werde wie geplant, oder sogar noch besser, hieß es von der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA. Bis das Teleskop seinen regulären Betrieb aufnehmen kann, sind aber noch weitere vorbereitende Arbeiten notwendig, die noch ein paar Monate dauern sollen.
Bereits im Februar hatte das Teleskop erste Bilder zur Erde geschickt – darunter Fotos von einem Stern und ein Selfie. Mit den noch etwas verschwommenen Aufnahmen sollte bewiesen werden, daß die Kamera und die 18 Spiegelsegmente des Teleskops grundsätzlich funktionierten. Nun setzten die Forscher die verschiedenen Fotos von einem einzelnen Stern zu einem Bild zusammen.
»James Webb« war Ende Dezember mit einer »Ariane«-Trägerrakete vom europäischen Kosmodrom Kourou im südamerikanischen Französisch-Guayana ins All gestartet. Während des rund vier Wochen langen Flugs wurden unter anderem der Sonnenschutz des Teleskops aufgespannt und die Spiegelsysteme ausgefahren. Im Januar erreichte »James Webb« dann seinen Zielorbit. Wissenschaftler erhoffen sich von den Aufnahmen des Teleskops unter anderem Erkenntnisse über die Zeit nach dem Big Bang vor ungefähr 13,8 Milliarden Jahren.
Das »James Webb« wurde rund 30 Jahre lang entwickelt und kostete etwa zehn Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 8,8 Milliarden Euro). Es folgt auf das Teleskop »Hubble«, das seit mehr als drei Jahrzehnten im Einsatz ist.