Kultur07. September 2021

Biennale von São Paulo eröffnet

von dpa/ZLV

Im brasilianischen São Paulo ist am Samstag die international bedeutende Biennale eröffnet worden. Bis Anfang Dezember sind 1.100 Werke von mehr als 90 Kunstschaffenden aus 39 Ländern zu sehen. Unter den Ausstellenden im von Oscar Niemeyer entworfenen Matarazzo-Pavillon des Ibirapuera-Parks in der brasilianischen Kulturmetropole sind nach Angaben der Organisatoren auch neun indigene Künstlerinnen und Künstler.

Die Biennale von São Paulo wird seit 1951 ausgerichtet und ist nach der in Venedig die zweitälteste Kunstbiennale. Nach einer coronabedingten Verschiebung findet sie zum 34. Mal statt. Im Jahr ihres 70. Geburtstags steht sie unter dem Motto »Faz escuro mas eu canto« (Es ist dunkel, aber ich singe) – ein Vers des Dichters Thiago de Mello aus dem Amazonasgebiet, den dieser 1965 als Widerstand gegen die Militärdiktatur (1964-85) schrieb.

So ist die Coronapandemie nur einer der dunklen Aspekte, auf den sich die Kuratoren um den Italiener Jacopo Crivelli Visconti beziehen. Sie wählten das Motto zur Stimme der Kunst in dunklen Zeiten bereits 2019 aus – dem ersten Jahr des rechtsradikalen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro, der kurz nach seinem Amtsantritt das Kulturministerium zu einem Sekretariat eindampfte.