Ausland15. Juni 2021

Streikwelle in Griechenland

von PAME/ZLV

Landauf, landab stand am vergangenen Donnerstag alles still, als sich in Griechenland tausende Werktätige am größten Streik der letzten Jahre beteiligten. Von den Kundgebungen von Gewerkschaften, Branchen- und Regionalverbänden ging die Botschaft aus, daß der arbeiterfeindliche Gesetzentwurf der Regierung durch den Kampf der Werktätigen zurückgewiesen werden kann. Der überwältigende Streik war auch ein Signal für die Fortsetzung und Steigerung des Kampfes unter dem Motto »Hände weg vom Achtstundentag!«

Bereits für morgen rufen die griechischen Gewerkschaften zu einem weiteren Streik auf, wenn die Regierungsmehrheit ihren arbeiterfeindlichen Gesetzentwurf im Parlament beschließen will. »Das Volk hat heute Geschichte geschrieben. Am 16. Juni müssen noch mehr Menschen auf die Straße gehen«, betonte Giorgos Perros, Mitglied des Sekretariats der Gewerkschaftsfront PAME, nach Abschluß der Streikkundgebung am Syntagma-Platz vor dem Parlamentsgebäude in Athen.

»Wir setzen den Kampf fort und gewinnen noch mehr Werktätige für den Kampf! Wir schauen die junge und die alte Garde der Arbeiterklasse in die Augen und schreiten voran. Am 16. Juni müssen wir noch viel mehr sein!«, unterstrich Perros, während tausende Demonstranten Losungen für die Verteidigung des Achtstundetags und der harterkämpften Errungenschaften riefen und ihre Entschlossenheit zur Steigerung des Kampfes bekundeten.

An der Massenkundgebung der Gewerkschaften und Verbände in Athen nahm auch der Generalsekretär des ZK der KKE, Dimitris Koutsoumbas, teil, der gegenüber den Medienvertretern erklärte: »Was auch immer die Regierung unternimmt, dieser Gesetzentwurf ist im Bewußtsein der Werktätigen ganz und gar verurteilt. Das letzte Wort haben jetzt die Arbeiterinnen und Arbeiter, die jungen Menschen. Wenn sie sich ihrer Macht bewußt werden, können sie diesen Entwurf außer Kraft setzen und ihn dorthin werfen, wo er hingehört: auf den Müllhaufen! Damit sie nicht als die Sklaven des 21. Jahrhunderts leben müssen!«