Luxemburg ist nach über drei Jahrzehnten nicht mehr Sitz der Europazentrale der Schweizer Pictet Gruppe, sondern beherbergt nur noch eine Niederlassung der Privatbank. Zum Hauptsitz der »Bank Pictet & Cie (Europe) AG« kann sich dafür das deutsche Frankfurt am Main aufschwingen, teilte die Privatbank am Mittwoch mit. Sitzverlegung und Umfirmierung seien bereits seit dem 26. Mai rechtswirksam. Nach dem Umzug wird die neue Europazentrale in Deutschland bis zum Jahresende rund 70 Mitarbeiter haben, hieß es weiter. Auch würden mehrere Schlüsselfunktionen aus Luxemburg abgezogen.

Dennoch würden hierzulande weiterhin rund 350 Mitarbeiter tätig sein. Mit den angeschlossenen Niederlassungen in Frankreich, Italien, Spanien, Britannien und Monaco zählt die neue Gesellschaft etwa 630 Angestellte. »Als stärkste Volkswirtschaft ist Deutschland von zentraler Bedeutung für die Strategie von Pictet«, erklärte der designierte Chef (CEO) der Privatbank Christian Schröder gegenüber der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« (FAZ). Der Umzug unterstreiche die ehrgeizigen Ziele von Pictet in Europa. In Frankfurt setzte man neben dem »großen Reservoir an Talenten« auf die dortige Infrastruktur. Neben der Schweiz sei Europa mit verwalteten und verwahrten Vermögen von 616 Milliarden Euro (Ende 2022) ihr »Heimmarkt«. Als »führender Anbieter« werde man sowohl institutionelle wie reiche Privatkunden bedienen.