Farbangriff auf Klimt-Bild in Wien
Selbsternannte »Klima-Aktivisten« haben ein mit Glas geschütztes Gemälde von Gustav Klimt im Wiener Leopold Museum mit Öl angeschüttet. Die Gruppierung »Letzte Generation« postete auf Twitter ein Video, auf dem ein Mitglied am Dienstag die schwarze Flüssigkeit gegen das berühmte Werk »Tod und Leben« schleudert. Einer der Angreifer klebte sich auch mit der Hand an das Schutzglas.
»Glücklicherweise ist das Kunstwerk nicht beschädigt worden«, sagte der Direktor des Museums, Hans-Peter Wipplinger. Dennoch entstehe durch diese Aktionen ein Schaden für die Museums-Szene, wenn er an die besorgten Dauerleihgeber denke. Die Kosten für die Reinigung und den Einsatz unter anderem der Polizei müßten die Angreifer bezahlen. Er rechne mit einem fünfstelligen Betrag.
»Das ist der falsche Weg, um ein Umdenken in der breiten Öffentlichkeit zu erreichen«, sagte der Museumsdirektor. Wäre das Meisterwerk tatsächlich beschädigt worden, wären die Konsequenzen auch für die Angreifer kaum auszudenken. Erst vor wenigen Tagen war ein Klimt-Gemälde bei einer Auktion in New York für mehr als 100 Millionen Euro versteigert worden.
Die selbsternannten »Aktivisten« nahmen Bezug auf den teilstaatlichen österreichischen Öl- und Gaskonzern OMV, der am Dienstag einen Tag der offenen Tür im Leopold Museum unterstützte. »Leute, die noch immer nach neuem Öl und Gas suchen und bohren, haben Blut an ihren Händen – das läßt sich mit Sponsoring nicht abwaschen«, schrieben sie auf Twitter. Aus Sicht von Direktor Wipplinger gibt es an der Kooperation mit der OMV nichts zu rütteln. Ohne diese Unterstützung wären zum Beispiel viele Besuche von Schulklassen gar nicht möglich.
»Klima-Aktivisten« haben allein seit Oktober mehrere berühmte Kunstwerke in europäischen Museen attackiert. So wurden drei Angreifer nach einer Attacke auf das weltberühmte Gemälde »Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge« (1665-1667) von Johannes Vermeer im niederländischen Kunstmuseum Mauritshuis festgenommen. Im Museum Barberini in Potsdam schütteten ein Mann und eine Frau Kartoffelbrei auf das von einer Glasscheibe geschützte Gemälde »Getreideschober« (1890) von Claude Monet. Die Gruppe »Letzte Generation« übernahm die Verantwortung.