Kollektivvertrag im Reinigungsbereich unterschrieben
Insgesamt 18 Monate dauerte es, bevor am 5. Mai eine Einigung erzielt und am 17. Mai ein neuer Kollektivvertrag im Reinigungssektor für die Zeit vom 1. Mai 2021 bis 30. April 2024 unterschrieben wurde.
Die Patronatsvereinigung FEN hatte gemauert, um jegliche Verbesserungen zu verhindern und den bisherigen Kollektivvertrag, der bereits am 30. Januar 2020 auslief, unverändert fortzuführen. Die Die Gewerkschaften, allen voran der OGBL als stärkste Gewerkschaft im Reinigungsbereich, hatten hingegen auf eine einmalige Prämie von 2 Prozent auf dem Jahreslohn (etwa 500 Euro) und zwei zusätzliche Urlaubstage für die 11.200 Reinigungskräfte gepocht und am 11. März 2021 sogar eine Protestkundgebung durchgeführt.
Patronat und Gewerkschaften einigten sich schließlich darauf, dass der Stundenlohn um 0,5 Prozent ab der nächsten Lohnindexierung, spätestens aber ab dem 1. März 2022, und dann noch einmal um 0,5 Prozent ab dem 1. Januar 2024 angehoben wird. Das heißt aber auch, dass die Reinigungskräfte für 2020 leer ausgehen und für 2021 voraussichtlich auch, da mit dem Erfall einer Indextranche frühestens im vierten Trimester zu rechnen sein wird, wenn überhaupt. Die Kopplung an den Index dürfte es dem Patronat hingegen erlauben, die Mehrausgaben sofort auf die Kunden abzuwälzen.
Ausgehandelt wurde, statt der ursprünglichen Forderung von 2 zusätzlichen Urlaubstagen für alle, ein zusätzlicher Urlaubstag für die Beschäftigten mit einer Betriebszugehörigkeit zwischen 16 und 25 Jahren und von zwei zusätzlichen Urlaubstagen für die Reinigungskräfte mit mindestens 26 Jahren Betriebszugehörigkeit.
Ein eher schwacher Abschluß, der viele Reinigungskräfte unzufrieden zurücklassen wird.