Kaleidoskop08. Juni 2024

Schiefer Turm in Bologna bekommt Hilfe aus Pisa

von dpa/ZLV

Der arg schiefe Garisenda-Turm von Bologna bekommt Hilfe aus einer anderen italienischen Stadt mit ähnlichen Problemen: aus Pisa. Das Gerüst, das den dortigen Schiefen Turm jahrzehntelang bei Restaurierungsarbeiten gestützt hatte, wird nun zwei Autostunden weiter im Norden aufgestellt.

Der Stadtrat von Bologna mietete das Gerüst an, um die 48 Meter hohe »Torre della Garisenda« zu retten. Der Turm aus dem 12. Jahrhundert gehört zusammen mit dem direkt daneben stehenden Asinelli-Turm (97 Meter) zu den Wahrzeichen der Universitätsstadt. Befürchtet wird, daß er einstürzen könnte. Zum Vergleich: Der Schiefe Turm von Pisa – ebenfalls aus dem 12. Jahrhundert – ist 56 Meter hoch.

Vermutlich wird sich die Sanierung in Bologna ungefähr zehn Jahre hinziehen – so lange geht auch der Mietvertrag für das Gerüst. Sollte es schneller gehen, darf es früher zurückgegeben werden. Die Kosten der Turmrettung bezifferte die Stadtverwaltung jüngst auf Minimum 20 Millionen Euro.

Die »Torre della Garisenda« hat mittlerweile eine Neigung von 3,20 Metern oder vier Grad. Unmittelbar daneben steht der Asinelli-Turm, der sich trotz seiner Größe deutlich aufrechter hält.

Wegen der Risse und ungewöhnlicher Schwankungen des Garisenda-Turms ist der Platz rund um die schiefen Zwillingstürme bereits seit Oktober 2023 gesperrt. Daran wird sich so bald wohl auch nichts ändern. Die Geschlechtertürme prägen seit Jahrhunderten das Stadtbild.