Indische Stadt verwandelt Brücke in großes Schachbrett
Die wohl schachverrückteste Stadt der Welt, die südindische Metropole Chennai, ist noch bis zum 10. August Gastgeber der 44. Schach-Olympiade. Die Begeisterung ist überall spürbar: In der Stadt findet man Schachakademien und Schachverbände, Hersteller und Verkäufer von Schachprodukten. Kürzlich wurde gar eine bekannte Brücke mit weißer und schwarzer Farbe in eine Art großes Schachbrett verwandelt. Dort beginnen Kinder teils schon mit sechs Jahren oder jünger Schach zu spielen. In vielen Vierteln gibt es Schachclubs, die sie nach der Schule oder am Wochenende besuchen.
Auch die meisten Schach-Großmeister Indiens kommen aus dem Bundesstaat Tamil Nadu, von dem Chennai die Hauptstadt ist. Großmeister ist der höchste von der FIDE (Fédération Internationale des Échecs) verliehene Titel. Unter den Großmeistern ist auch der 16 Jahre alte Rameshbabu Praggnanandhaa, dem es bereits gelang, Schachweltmeister Magnus Carlsen zu schlagen. Auch Carlsen soll bei der Olympiade dabei sein, hieß es von den Veranstaltern. Insgesamt würden mehr als 300 Teams aus 185 Ländern teilnehmen.
Dabei gab es mit einem Fackellauf durch Indien auch eine neue Zeremonie, die laut Dachverband FIDE nicht nur bleiben, sondern ausgebaut werden soll. Wie vor Olympischen Spielen soll der Fackellauf der Schach-Olympiade künftig durch alle Kontinente führen.
Es gibt übrigens Hinweise, daß Schach ursprünglich aus Indien kommen könnte. Alte indische Schriften beschreiben das Spiel Chaturanga, das Ähnlichkeiten zum modernen Schach hat. Vier Spieler kämpfen dabei mit Infanterie, Kavallerie, Elefanten und Wagenlenkern gegeneinander.