Kaleidoskop19. Februar 2022

In Petrópolis drohen neue Erdrutsche

von dpa/ZLV

Nach verheerenden Erdrutschen und Überschwemmungen in Folge von Starkregen ist die Zahl der Toten in der Bergregion von Rio de Janeiro bis Freitag auf mindestens 120 gestiegen. Dies berichtete das brasilianische Nachrichtenportal »G1« unter Berufung auf die Feuerwehr. Unter den Toten seien 20 Kinder. Am Donnerstagabend setzte in Petrópolis erneut heftiger Regen ein. Wegen der Gefahr neuer Erdrutsche mußten die Rettungsteams des Zivilschutzes die Suche nach Vermißten zu ihrer eigenen Sicherheit einstellen; laut Polizei wurden noch 116 Personen vermißt.

Am Nachmittag war bereits ein kurzer Regenschauer über Petrópolis niedergegangen. Ein weiterer Erdrutsch führte dazu, daß die Bewohner eines Viertels in Sicherheit gebracht wurden. 24 Personen wurden bislang gerettet, Hunderte zu den 30 Auffangpunkten der Stadt – Kirchen und Schulen – gebracht. Auf Fotos war zu sehen, wie in Sicherheit gebrachte Menschen ein Essen bekamen.

Am Dienstag hatte es innerhalb von sechs Stunden mehr geregnet, als für den ganzen Monat Februar erwartet worden war. »Es war der schlimmste Regen in Petrópolis seit 1932«, sagte der Gouverneur des Bundesstaates Rio de Janeiro, Cláudio Castro. Hänge rutschten ab, Autos und selbst Busse wurden von den Wassermassen mitgerissen, Straßen waren blockiert. Die Szene, wie zwei Busse untergehen und die Passagiere versuchen, sich zu retten, gehört wohl zu den schockierendsten Bildern der Tragödie von Petrópolis.

Bei den Bergungs- und Aufräumarbeiten waren Hunderte Feuerwehrleute und Polizisten im Einsatz. Staatliche und private Spendenaktionen sind angelaufen. Am meisten werden Trinkwasser und Hygieneartikel benötigt.