Mindestens 157 Tote durch Erdbeben in Nepal
Bei einem verheerenden Erdbeben im Nordwesten Nepals sind mindestens 157 Menschen gestorben. 36 Stunden nach den Erdstößen der Stärke 6,4 auf der Richter-Skala ist die Suche nach Überlebenden am Montag eingestellt worden. Die Rettungsmannschaften hatten keine Hoffnung mehr, Überlebende zu finden. Der erste Teil ihres Auftrags – die Rettung und Versorgung von Verletzten sowie die Suche nach Leichen – sei abgeschlossen, sagte der Regierungsbeamte Harish Chandra Sharma. Nun gehe es darum, »Hilfsgüter zu verteilen und die Dorfbewohner zu versorgen, während wir gleichzeitig Einzelheiten über die Schäden sammeln«.
Das Nationale Notfallzentrum in der Hauptstadt Kathmandu teilte mit, bei dem Beben seien 157 Menschen getötet, mindestens 256 verletzt und 3.891 Häuser beschädigt worden. Behördenmitarbeiter bemühten sich am Montag, Lebensmittel, Zelte und Medikamente in die abgelegenen Bergdörfer bringen zu lassen. Die Hilfslieferungen wurden dadurch erschwert, daß durch das Beben ausgelöste Erdrutsche die Straßen blockierten. Soldaten versuchten, die Fahrwege freizuräumen. Viele der betroffenen Orte sind ohnehin nur zu Fuß erreichbar.
Das Beben ereignete sich laut dem nationalen Erdbeben- und Forschungszentrum am späten Freitagabend, kurz vor Mitternacht. Sein Zentrum lag in Jajarkot, 400 Kilometer nordöstlich von Kathmandu. Die Erdbebenwarte der USA maß eine Stärke von 5,6 auf der Richter-Skala. Demnach ereignete sich das Beben in 17,9 Kilometer Tiefe. Die betroffenen Gebiete gehören zu den ärmsten in dem armen Land in Südasien. Die Himalajaregion, in der auch Nepal liegt, ist geologisch äußerst aktiv. Dort schiebt sich die Indische unter die Eurasische Kontinentalplatte. Das führt zu Beben, es gab bereits mehrere in den vergangenen Wochen.