Minizug »Flexy« kommt bis zur Haustür
Mit einem neuen Minitriebwagen, der von den Gleisen auf die Straße wechseln und Reisende an der Haustür absetzen kann, will das französische Bahnunternehmen Nebenstrecken neues Leben einhauchen. Der Minizug »Flexy«, so groß wie ein Kleinwagen, soll auf kürzeren Strecken eingesetzt werden, wo sich klassische Züge nicht lohnen, teilte die SNCF mit.
»Flexy« hat Räder, die sowohl straßen- als auch gleistauglich sind und kann an Bahnübergängen auf die Straße wechseln, um nahegelegene Wohngebiete zu erschließen. Ein Pilotversuch soll im übernächsten Jahr beginnen. Es gehe darum, »dem Klimawandel zu begegnen« und »den ländlichen Raum wieder besser mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erschließen«, erklärte die SNCF.
Dazu sollen zwei weitere Leichttriebwagen erprobt werden. »Draisy« nennt sich ein mit aufladbaren Akkus betriebener Zug mit 30 Sitz- und 50 Stehplätzen, der auf Wunsch der Mitreisenden auch an Bedarfshaltestellen unterwegs stoppen kann. Der aus Bauteilen aus der Autoindustrie konzipierte Zug soll leicht und dementsprechend günstig im Betrieb sein und ab 2025 erprobt werden.
Ein weiterer innovativer leichter Batterie-Zug (TLI) soll bis zu 100 Fahrgäste mitnehmen können, den Verschleiß der Schienen reduzieren und einen dichteren Fahrplan auch auf weniger genutzten Strecken ermöglichen. Im derzeitigen Präsidentschaftswahlkampf versprechen viele französische Politiker, Nebenstrecken, die mit dem Ausbau des TGV-Schnellzugnetzes geschlossen wurden, zu reaktivieren.

