»Wir konnten die Kurve flach halten«
CHL-Generaldirektor Dr. Romain Nati: Wahrscheinlich haben wir den Höhepunkt der Coronaviruspandemie bald erreicht
Offenbar ist es in Luxemburg dank der Bewegungseinschränkungen und vorübergehenden Geschäftsschließungen gelungen, die Kurve der Neuinfektionen mit dem Coronavirus »flach zu halten«. Dieser Ansicht ist jedenfalls Dr. Romain Nati, der Generaldirektor des Centre Hospitalier de Luxembourg (CHL). Wie Nati am Mittwoch im Interview mit RTL Radio Lëtzebuerg erklärte, haben wir den Höhepunkt der Pandemie »wahrscheinlich« bald erreicht. Trotzdem bleibe »noch viel zu tun«.
Seit Mitte März sei die Zahl der Neuinfektionen zwar stark gestiegen, die Kapazitäten in den Krankenhäusern reichten aber weiterhin aus. Nati rechnet noch in dieser Woche mit einer Abflachung der Kurve. Diese positive Entwicklung werde sich wohl am Ende dieser Woche, spätestens aber Anfang nächster Woche noch deutlicher zeigen.
In den Krankenhäusern des CHL gebe es noch ausreichend Reserven an Intensivbetten. Von derzeit 18 Betten, seien derzeit elf belegt, die Kapazität an Intensivbetten könne aber »kurzfristig verdreifacht werden«. Auch an medizinischem Material herrsche kein schwerwiegender Mangel, obwohl es wie überall auf der Welt auch in Luxemburg immer wieder Engpässe gebe.
Appell an »andere Patienten«
Nati betonte, es sei falsch zu glauben, das gesamte Gesundheitssystem widme sich derzeit ausschließlich den Coronapatienten. Wer aus Angst vor einer Ansteckung auch dann nicht ins Krankenhaus gehe, wenn es nötig wäre, riskiere gravierende gesundheitliche Konsequenzen.
Da es in den Krankenhäusern striktgetrennte Bereiche für COVID-19- und andere Patienten gebe, bestehe kein Anlaß zur Sorge.
oe
CHL-Generaldirektor Dr. Romain Nati (Foto: CHL)