Bilanz des Rentenkompensationsfonds
Rentenreserve inzwischen bei 23,8 Milliarden Euro
Die Investitionsgesellschaft mit variablem Kapital des Rentenkompensationsfonds schloss das Jahr 2020 mit einer Rendite von 5,35 Prozent ab, was einem Nettogewinn von 1,15 Milliarden Euro entspricht. Das hatte zur Folge, dass die Rentenreserve des Fonds zum 31. Dezember 2020 auf 22,92 Milliarden Euro anstieg.
Zusammen mit den Reserven der Pensionskasse ergab das eine Gesamtreserve von 23,84 Milliarden Euro. Damit wäre die Auszahlung der heutigen Renten während 4,8 Jahren gesichert, auch wenn die Versicherten ab sofort keinen Cent mehr in die Rentenkasse einbezahlen würden. Eine solche Reserve ist einzigartig in der Welt.
Gar nicht einzigartig ist hingegen, dass der Rentenkompensationsfonds, wie das für ganz gewöhnliche kapitalistische Unternehmen der Fall ist, seine Reserven – will sagen, das Geld der Versicherten (!) – in Aktien und Wertpapiere anlegt und somit die Reserven den Schwankungen der Finanzmärkte aussetzt.
Mit Ausnahme des Jahres 2018, das mit einem hohen Verlust (421 Millionen Euro) abgeschlossen hatte, waren seit der Gründung des Kompensationsfonds immer Gewinne erzielt worden. Doch das ist kein Automatismus, denn auf der Jagd nach Maximalprofiten reagieren die sogenannten Anleger keineswegs rational – erst recht trifft das während Krisenzeiten zu.
Zum 31. Dezember 2020 waren 10,1 Milliarden Euro der Rentengelder in Aktien angelegt, weitere 10,6 Milliarden Euro in Wertpapieren, aber nur 1,12 Milliarden (4,89 Prozent) in Immobilien. Angesichts der Wohnungskrise in Luxemburg ist das geradezu erbärmlich.
Anders als in der Vergangenheit legt der Fonds, der sozialpartnerschaftlich verwaltet wird, die Rentenreserven inzwischen nicht mehr in Aktien und Wertpapieren von Unternehmen an, die zum Beispiel im Atomgeschäft tätig sind, sondern versucht, die Gelder »nachhaltig« zu agieren und sich an den internationalen Konventionen und Verträgen zu orientieren, welche Luxemburg unterzeichnete, zum Beispiel im Klima- und im Sozialbereich.
Das kommt auch im »Bericht für verantwortungsvolle Investoren« zum Ausdruck, der 2020 erstmals verfasst wurde, der sich aber wohlweislich nicht damit beschäftigt, dass es die Ausbeutung der Arbeitskraft ist, welche zur Schaffung von Mehrwert führt, den sich die Kapitalisten auf der Börse gegenseitig abjagen.