Luxemburg14. Februar 2023

EU-Kommission rechnet mit geringerer Bautätigkeit

Winterprognose für Luxemburg: Nur 1,7 Prozent BIP-Wachstum in diesem, 2,4 Prozent im nächsten Jahr. Inflationssorgen bleiben

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Die Volkswirtschaften EU-Europas werden sich nach Einschätzung der EU-Kommission in diesem Jahr besser entwickeln als noch im Herbst 2022 gedacht. Die Jahreswirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt, BIP) werde im laufenden Jahr voraussichtlich um durchschnittlich 0,8 Prozent wachsen und nicht, wie in der letzten Prognose befürchtet, nur um 0,3 Prozent, heißt es in der am Montag veröffentlichten Winterprognose der Brüsseler Behörde. Den 20 Mitgliedstaaten mit der Einheitswährung sagt die Kommission in diesem Jahr ein Wachstum um durchschnittlich 0,9 Prozent voraus, Luxemburg um 1,7 Prozent.

Nach Irland, wo 2023 ein BIP-Wachstum um 4,9 Prozent erwartet wird, Malta mit 3,1 und dem Nicht-Euro-Land Rumänien mit 2,5 Prozent liegt Luxemburg im Ranking auf Platz vier. Da das Wirtschaftswachstum 2022 noch bei 2,0 Prozent lag, spricht die EU-Kommission von einer Verlangsamung des BIP-Wachstums in diesem, stellt aber schon für das nächste Jahr wieder ein Plus von 2,4 Prozent in Aussicht.

Nur Schweden entgeht einer Rezession in diesem Jahr nicht, schätzen die Statistiker der EU-Kommission ein, dort geht die Wirtschaftsleistung ihrer Prognose zufolge 2023 um 0,8 Prozent zurück.

Indirektes Lob für den luxemburgischen Index

Für den Index gab es ein Lob, wenn auch nur ein indirektes: So schreiben die Statistiker der Kommission in ihrer Prognose für Luxemburg, das für 2022 projizierte höhere Wirtschaftswachstum und ein im Vergleich zur Herbstprognose erwarteter stärkerer Anstieg der Inlandsnachfrage seien insbesondere darauf zurückzuführen, daß angesichts »der staatlichen Maßnahmen zur Abmilderung der Auswirkungen der hohen Energiepreise und durch fortlaufende Lohnindexierungen, die die Kaufkraft der Haushalte stützen«, mit einem höheren privaten Verbrauch gerechnet wird.

Die Inflationssorgen aber bleiben. So wird in Brüssel erwartet, »daß die Verschärfung der finanziellen Bedingungen die Investitionen, insbesondere im Bausektor, belasten wird«. Wegen dadurch ebenfalls steigender Zinssätze, die sich »negativ auf die Kreditaufnahmekapazität der Haushalte und die Nachfrage nach Hypotheken« auswirkten, werde der Neubau von Wohnimmobilien in diesem Jahr wohl zurückgehen.

Die Jahresinflation 2022 in Luxemburg gibt Brüssel mittlerweile mit 8,2 Prozent an, in diesem Jahr wird mit immer noch hohen 3,1 Prozent und im nächsten Jahr mit 2,7 Prozent gerechnet.