Bei Ausgrabungen in Süddeutschland haben Archäologen in zwei Gräbern aus dem 6. Jahrhundert einen beidseitig verzierten Elfenbeinkamm und eine Schale aus Nordafrika gefunden. Nördlich der Alpen seien beide kostbaren Funde bislang einmalig, berichtete das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege. »Die beiden Funde müssen damals echte Luxusgüter gewesen sein«, sagte Bayerns Generalkonservator Mathias Pfeil zu den am Freitag vorgestellten Gegenständen.

Archäologen hatten im bayrischen Deiningen den Boden eines Neubaugebietes untersucht und waren dabei auf die Gräber gestoßen. Nach Angaben der Denkmalschutzbehörde sind Elfenbeinschnitzereien aus dem Frühmittelalter »extrem selten« überliefert. Ähnlich gearbeitete Kämme aus dieser Zeit gebe es nur im Louvre, im Ägyptischen Museum und in den Vatikanischen Museen. Die Keramikschale stamme nicht aus lokaler Produktion, sondern komme aus einer Werkstatt im heutigen Tunesien. Dort sei diese spezielle hochwertige rote Keramiksorte damals hergestellt worden.