Luxemburg31. Mai 2025

Esch/Alzette:

Der Tradition verpflichtet

von KP

Mit der Eröffnung der bereits 188. Ausgabe der »Päischtkiermes« wurde gestern dem Reigen der Spaßgesellschaft ein neues Notenblatt hinzugefügt.

Als 2018 die Stadtväter entschieden, die Kirmes an einem Standort zu vereinen, statt die Fahrgeschäfte auf mehrere Standorte aufzuteilen, wurde der Kirmesbesuch etwas übersichtlicher. Seither allerdings beteiligen sich immer weniger Schausteller an der Bespaßung einer immer ärmer werdenden Einwohnerschaft. So waren 2019 noch 44 Fahrgeschäfte mit am Start. Die Pandemie ließ 2020 keine Kirmes zu, 2021 erzwangen die pandemiebedingten Vorschriften, die Ausführung auf vier Standorte zu verteilen.

Noch 2024 wurden acht Fahrgeschäfte bei der »Brillschoul« betrieben. Dies wegen des »Bürgergarten« auf dem Rathausvorplatz. Es war dann auch ersichtlich, dass Esch/Alzette für die Schausteller an Attraktivität verliert. Mit immerhin noch 41 Fahrgeschäften blieb das Angebot jedoch vielfältig. Für die Ausgabe 2025 sind noch 36 Attraktionen und Gastronomietempel am Start.

Wer bereit ist, sich dem eigenen Konsumwahn hinzugeben, kann dies wochentags bis 21 Uhr und an den Wochenenden sogar bis 22 Uhr in Angriff nehmen. Amateure der gehobenen Küche können bereits ab 11 Uhr ihren Trieben nachgeben, der Zugang zu den Fahrbetrieben ist aber erst ab 14 Uhr möglich. Am 10. Juni werden die Tarife der Fahrgeschäfte reduziert, was insbesondere den Familien zugutekommen soll.

Werden die Besucher des Francofolies-Festivals (8. bis 6. Juni) der »Kiermesleit« eine ähnliche Umsatzsteigerung zugestehen wie den Ladenbesitzern in der angrenzenden Einkaufsstraße?

Die Kirmes hat Einfluss auf den Escher Wochenmarkt. Wegen des Rummels und der Vorarbeiten zum Nationalfeiertag müssen sich die Marktleute mit dem Raum rund um den Brillplatz abfinden. Ab dem 27. Juni wird der Markt wieder an seinem angestammten Platz vor dem Rathaus verortet sein.