NASA-Astronauten bleiben nun neun Monate im All – mindestens
Washington – Während die Chinesen einen Rekord nach dem anderen einfahren, mußte die Raumfahrtbehörde der USA die Rückkehr von zwei ihrer auf der Internationalen Raumstation gestrandeter Astronauten erneut verschieben. Barry Wilmore und Suni Williams, seit Juni an Bord der ISS, sollen nun bis mindestens Ende März 2025 dort bleiben, teilte die NASA am Dienstag mit. Damit müssen sie mehr als neun Monate im Weltall bleiben – statt der geplanten acht Tage.
Wilmore und Williams hatten am 6. Juni mit einer »Starliner«-Raumkapsel des USA-Konzerns Boeing die ISS erreicht. Geplant war, daß sie schon acht Tage später mit derselben Kapsel die Rückreise antreten sollten. Es war der erste bemannte Flug der Raumkapsel, deren Inbetriebnahme sich über Jahre wegen technischer Schwierigkeiten verzögert hatte.
Beim Andocken an der ISS traten jedoch Probleme an den Schubdüsen der Kapsel auf, die zum präzisen Manövrieren gebraucht werden. Außerdem wurden vor dem Start und während des Flugs Heliumlecks entdeckt.
Die NASA entschied daraufhin, den »Starliner« ohne Besatzung zur Erde zurückfliegen zu lassen. Die beiden NASA-Astronauten sollten mit einer »Dragon«-Raumkapsel von SpaceX zur Erde zurückgebracht werden – allerdings erst im Februar 2025 zusammen mit zwei Astronauten der »Crew 9«, die Ende September in der ISS eintrafen.
»Crew 10«, die »Crew 9« sowie Williams und Wilmore ablösen solle, werde allerdings nicht vor März nächsten Jahres starten können, und beide Besatzungen würden für eine »Übergabe« eine Zeit lang zusammen an Bord der ISS bleiben, teilte die NASA nun mit. Man benötige die Zeit, um eine neue »Dragon«-Kapsel für »Crew 10« startklar zu bekommen. Diese werde aber erst Anfang 2025 am Space-X-Werk in Florida erwartet.