Kaleidoskop19. Juni 2025

Signa-Insolvenzverwalter versteigert Einrichtung von Benkos Villa

von dpa/ZLV

Sirmione – Die Einrichtung einer vom einstigen Immobilienspekulanten, Gründer des Signa-Konzerns und späteren Pleitiers René Benko genutzten Luxusvilla in Italien kommt im Zuge der Insolvenz der Signa Holding unter den Hammer. Die 1.712 Posten auf der Website des Auktionshauses Aurena geben einen Einblick in die Welt des Österreichers.

Zum Inventar des Luxusanwesens gehören zum Beispiel Metallskulpturen von Frauenfiguren, Sitzmöbel im Barockstil sowie eine schwarze Prunktoilette mit Goldbeschlag. Interessant für Sammler könnte ein Gästebuch sein, in der sich Tina Turner, Niki Lauda und Silvio Berlusconi eingetragen haben.

Die Rufpreise der in vier Wochen endenden Internetauktion liegen zwischen 3.800 Euro für eine Videoüberwachungsanlage und ein Euro für eine Klobürste. Die Villa mit eigenem Helikopterlandeplatz war laut Aurena von der Signa Holding gemietet worden, an einem Türschild steht jedoch der Name Benko. Das Gebäude mit dem zwölf Hektar großen Grundstück wird bei dieser Auktion nicht versteigert.

Der 48-jährige Benko hatte zuletzt in Innsbruck gelebt. Seit Januar sitzt er in Wien in Untersuchungshaft. Im Fokus der Ermittler stehen Transaktionen zwischen Benko, Signa-Gesellschaften und Privatstiftungen im Umfeld des Immobilienspekulanten. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien verdächtigt ihn, Vermögenswerte vor Behörden, Gläubigern und Insolvenzverwaltern verborgen zu haben.

Benko hatte in der Niedrigzinsphase ein verschachteltes Firmennetzwerk aufgebaut. So investierte er auch in die Warenhausgruppe Galeria, das Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe und das Elbtower-Projekt in Hamburg. Neben konzerninternen Problemen wurde Signa von steigenden Zinsen, Energiepreisen und Baukosten zu Fall gebracht. Gläubiger fordern nun 7,7 Milliarden Euro.