Luxemburg11. Juni 2025

Causa Gerson Rodriquez:

Häusliche Gewalt ist kein Kavaliersdelikt

KP

Dass der Fußball ganz allgemein zu Gewalt antreibt, ist eigentlich traurig genug. Doch auch in Luxemburg – und das ist nun Fakt – wird der Gewaltverherrlichung nicht entschieden entgegengetreten. Stein des Anstoßes ist die Causa des Fußballnationalspielers Gerson Rodrigues.

Er wurde im Berufungsprozess wegen »Beamtenbeleidigung, vorsätzlicher Körperverletzung gegen die ehemalige Lebensgefährtin und zwei Männer« für schuldig befunden. Die 18-monatige Haftstrafe wurde mit fünf Jahren Bewährung abgegolten. Viele Frauen meinen, dass das Urteil den Vorfall minimiert und banalisiert.

Binnen der FLF hatte es zu keinem Zeitpunkt die Notwendigkeit gegeben, über den Ausschluss dieses talentierten Fußballers nachzudenken. Weil FLF-Präsident Paul Philippe und FLF-Trainer Luc Holtz am Einsatz ihres »Kükens« festhalten, und auch die Sponsoren erwiesenermaßen bereit sind, einen rechtmäßig Verurteilten in den Landesfarben auflaufen zu lassen, wurde der Fall politisch. Und ja, es sind die Frauen, die hier den Ton angeben.

Bis auf die üblichen Ausnahmen, haben fast alle weiblichen Abgeordneten Sport- und Arbeitsminister Georges Mischo (CSV) zu einer Stellungnahme aufgefordert.


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