Pegel des Titicacasees vor Rekordtief
Nach Hitze und Trockenheit nähert sich der Pegelstand des südamerikanischen Titicacasees seinem historischen Tiefstwert von vor bald drei Jahrzehnten. Seit April sank der Wasserstand des Sees um mehr als einen halben Meter auf nun 3.808,19 Meter über der Meeresoberfläche, geht aus Daten des peruanischen Wetterdienstes hervor. Der bislang tiefste Stand auf peruanischer Seite war im Dezember 1996 mit 3.808,10 Meter gemessen worden.
Der Wassermangel aufgrund des niedrigen Pegelstands sorgte zuletzt für dramatische Ernteverluste in der Region. So sei die Quinoa-Ernte um 90 Prozent eingebrochen, berichtete der Radiosender RPP unter Berufung auf die Handelskammer der Region Puno. Auch der Fischfang, die Jagd und der Tourismus seien betroffen.
Der Titicacasee liegt zwischen Peru und Bolivien und ist mit einer Fläche von rund 8.400 Quadratkilometern der größte Süßwassersee Südamerikas. Er liegt in der Hochebene der Anden und ist das höchstgelegene kommerziell schiffbare Gewässer der Welt.
Als Trinkwasserreservoir ist der See für die zwei Millionen Menschen in der Region von großer Bedeutung. Weil die Abwässer der umliegenden Städte und Bergwerke größtenteils ungeklärt in den See geleitet werden, sinkt die Wasserqualität. Die Umweltschutzorganisation Global Nature Fund ernannte den Titicacasee – wie schon 2012 – zum »bedrohten See des Jahres«.